Märkt und Ötlingen
Der Jugendraum in Märkt ist nach Absprache freitags geöffnet, im Schnitt kommen zwischen drei und elf Kinder und Jugendliche. „Dort gibt es einen Mädchenüberhang, zwei Drittel der Besucher sind weiblich.“ In Ötlingen gebe es derzeit keinen Bedarf. Ein Aushang informiert über die Kontaktmöglichkeiten.
Mobile Jugendarbeit
Seit September ist Tobias Herbster für die mobile Jugendarbeit zuständig. Er habe sehr viel Zeit an der neuen „McArena“ in Friedlingen verbracht, die sich großer Beliebtheit erfreue. „Dort gab es zusätzlich 582 Kontakte und viele neue Gesichter.“ In der mobilen Jugendarbeit gebe es hauptsächlich Kontakte mit älteren Jugendlichen.
Corona
Im vergangenen Jahr fanden laut Eyhorn viele Gesprächsrunden statt, auch zu Themen wie Verschwörungsmythen und Corona-Vorschriften. „Der Bildungscharakter musste vermehrt gegeben sein, damit wir öffnen durften“, so die Teamleiterin. Eine Hygieneschulung fand ebenfalls statt, aber auch Radtouren und ein Tanz-Camp. Dass der Spielbus trotz Corona wieder Station machen konnte, sei erfreulich. Außerdem wurde ein virtuelles Jugendzentrum eingerichtet, in dem die Besucher chatten oder Spiele spielen können. Der Instagram-Account wurde belebt, auch als Info-Service.
Ausblick
Für 2021 sind unter anderem Zwei-Tages-Touren geplant, auch ein Graffiti-Projekt wünschen sich die Jugendlichen erneut, wie eine Online-Umfrage ergeben hat. Die politische Bildung mit Blick auf die anstehenden Wahlen spielt ebenfalls eine Rolle. Zudem soll es Workshops geben, unter anderem zum Thema erste eigene Wohnung. In der „McArena“ ist eine Sportwoche geplant. Außerdem steht der Umzug ins neue Jugendzentrum „Juno II“ an, bei dem die Jugendlichen mit anpacken sollen.
Lob der Ausschussmitglieder
Voll des Lobes zeigten sich die Ausschussmitglieder nach dem Bericht der Stadtjugendpflege. „Da ist Struktur dahinter und viel Herzblut“, meinte Birgit Hinze-Rauchfuss (UFW). Claus Weibezahl (CDU) war „tief beeindruckt“. Der Weg zurück zur Selbstständigkeit sei richtig gewesen. „Großes Kompliment.“ Als „superklasse“ bezeichnete Ulrike Fröhlich (Grüne) die Arbeit. „Sie haben viel auf die Beine gestellt. Da würde ich gern selber mitmachen.“ Matthias Dirrigl (SPD) sah im schnellen Wandel der Jugendlichen auch ein Zeichen für Dynamik in der Stadt. „Das gefällt mir gut.“
Auf Nachfrage von Hinze-Rauchfuss erläuterte Teamleiterin Verena Eyhorn die Einzelfallhilfe. Die Jugendlichen nehmen dafür Kontakt über Instagram oder Handy mit den Stadtjugendpflegern auf und vereinbaren Termine. „Viele wollten im vergangenen Jahr einfach über die aktuelle Lage reden.“ Ansonsten gehe es oft um Bewerbungen oder Einstellungstests. Fröhlich wollte wissen, wie viele Jugendliche derzeit erreicht werden und wie. „Da passen wir uns ihnen an, nutzen das, wo die Jugendlichen unterwegs sind“, so Eyhorn – wie aktuell das Programm Discord. „Pro Meeting sind sieben bis acht Teilnehmer dabei.“
Irmgard Lorenz (Grüne) erkundigte sich nach häuslicher Gewalt. Ihnen seien keine Fälle bekannt, berichtete Eyhorn, das Team bewerbe aber präventiv das Hilfe-Telefon. Ob es Probleme mit Online-Mobbing gebe, wollte Dirrigl wissen, was Eyhorn verneinen konnte. Die Mitarbeiter seien entsprechend geschult.
Des Weiteren erkundigte er sich nach den Lehren, die aus dem Lockdown gezogen wurden. „Die Einzelfallhilfe und die Kleingruppen sind wertvoll, darauf wollen wir aufbauen“, sagte Eyhorn. OB Wolfgang Dietz konnte das nur unterstreichen: „Wenn es heißt, mir ist geholfen worden, spricht sich das rum. Das ist eine gute Basis.“
Im Jahr 2020 wurden insgesamt 6871 Kontakte gezählt, es fanden 604 Sportangebote statt. 153 Einzelfallhilfen à ein bis zwei Stunden wurden geboten. 70 Prozent der erreichten Jugendlichen sind männlich, 30 weiblich. Den größten Anteil machen die Teenager (zwölf bis 15 Jahre) mit 39 Prozent aus, es folgen die Kinder (acht bis elf Jahre) mit 36 Prozent vor den Jugendlichen (ab 16 Jahre) mit 25 Prozent.