Der Karrieresprung ist verständlich, wenn man Langs Vita kennt, oder wie bei der Preisvergabe durch die Laudatio des Sachverständigen für den Bereich Musik der Stiftung der Sparkasse Markgräflerland zur Förderung von Kunst und Kultur, Thomas Oertel, in die Biografie des jungen Musikers eingeführt wurde. Oertel bescheinigte Lang Fleiß und Ausdauer und bewunderte, dass dieser bis zu acht Stunden am Tag proben konnte. Elf Mal sei er Preisträger des „Jugend musiziert“-Wettbewerbs gewesen, überall erfolgreich hervorgegangen: „Ein Meister der Tasteninstrumente.“
Der Laudator hob auch hervor, dass der 1989 in Düsseldorf geborene Lang sich in einer europaweiten Ausschreibung gegen zahlreiche Mitbewerber in Leipzig durchgesetzt habe. Schon 2012 hatte er in dieser Musikstadt den Bach-Orgelwettbewerb gewonnen. Von 1919 bis 1939 wirkte dort sein Urgroßvater mütterlicherseits, Günther Ramin, dem der Urenkel wohl nachstrebt. 16 Jahre lang war Ramin, wie jetzt auch Johannes Lang, zuerst Organist an der Thomaskirche, später dann Thomaskantor und hat 1941 eine epochale Aufnahme der Matthäuspassion vorgelegt.
Ihm ist Johannes Lang hörbar verpflichtet, wenn er ihm jetzt an diesem verantwortungsvollen Posten nachfolgt und sich in Leipzig der alten Bach-Tradition widmet. Wie man auch bei seinem Orgelkonzert hören konnte, wo er eine sehr fein ausgehorchte und klar strukturierte Triosonate in d-Moll spielte, der er Teile aus der dritten Orgelsonate von Mendelssohn-Bartholdy folgen ließ. Außerdem überraschte Lang, der sogar noch alemannisch reden kann, mit einer eigenen Improvisation über das Badener Lied als Hommage und „Liebeserklärung“ an seine badische Heimat.