Weil am Rhein Straßenbelag in Haltingen ist Sondermüll

Ingmar Lorenz

Ortschaftsrat: Diskussion zu geplanter Renaturierungsmaßname / Kosten bereiten Sorgen

Die geplante Renaturierung der Straße zwischen Bromenackerweg und Märktweg ist eine sinnvolle Maßnahme, waren sich die Haltinger Ortschaftsräte am Donnerstagabend einig. Nur ob der Zeitpunkt für die Umsetzung angesichts der derzeitigen Finanzlage richtig gewählt ist, darüber herrschten unterschiedliche Auffassungen. Denn billig wird es nicht.

Von Ingmar Lorenz

Weil am Rhein-Haltingen. Insgesamt werden für die Renaturierung der sogenannten Rampe rund 416 000 Euro anfallen. Die Kosten seien so hoch, weil das im Belag verbaute Material belastet sei und daher als Sondermüll entsorgt werden müsse, legte Ortsvorsteher Michael Gleßner dar, der das Projekt im Ortschaftsrat vorstellte. Geplant sei, die bestehende Straße rückzubauen und die dadurch frei werde Fläche zu bepflanzen. Der bestehde Gehweg soll erhalten bleiben und weiterhin als fußläufige Verbindung zwischen Bromenackerweg und Märktweg nutzbar sein. Der Fußweg wird auf einer Art Plateau enden. Von dort soll dann eine Treppe zum Märktweg hinabführen. Eine solche hatte es früher bereits gegeben, erinnerte der Ortsvorsteher. Die neue Treppe werde allerdings weniger steil ausfallen als die alte.

Es handele sich bei der Renaturierung um die Herstellung einer Ausgleichsfläche. Diese werden immer dann benötigt, wenn anderswo durch Bauvorhaben in die Natur eingegriffen wird, zum Beispiel, indem Flächen versiegelt werden wie jüngst etwa beim Bau der Nordwestumfahrung.

Baumaßnahmen günstig, Entsorgung teuer

Anhand einer Kostenaufstellung wurde ersichtlich, dass die eigentlichen Baumaßnahmen verhältnismäßig günstig sind. Was den Preis für die Renaturierung in die Höhe treibt, ist die notwendige Entsorgung des verbauten Belags als Sondermüll. Katharina Hütter (UFW) lobte das Projekt als solches, regte aber vor dem Hintergrund der erforderlichen knapp 416 000 Euro an, auch andere Möglichkeiten bei der Realisierung in Betracht zu ziehen. Ob es nicht beispielsweise möglich sei, die Straße einfach so zu belassen, wie sie ist und die Erde auf den vorhandenen Belag aufzubringen, wollte Hütter wissen. Dem entgegnete Gleßner, dass sich die Gemeinde in dem Fall womöglich strafbar machen würde, weil die Straße auf diese Weise – rein rechtlich betrachtet – illegal entsorgt würde.

Ebenso wie ihr Fraktionskollege Axel Schiffmann stellte Hütter auch zur Debatte, ob angesichts der angespannten Finanzlage der Gemeinde eine Umsetzung des Projekts zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt sinnvoll sei, oder das Geld besser gespart oder an anderer Stelle investiert werden sollte.

Für die baldige Umsetzung sprang indes Thomas Bayer (Grüne) in die Bresche. Er finde es erschreckend, wie schnell Projekte, die dem Naturschutz dienen, zur Diskussion gestellt würden, zumal die Haushaltssituation aus seiner Sicht gar nicht so schlimm sei. „So ein Projekt sollten wir uns leisten“, fand Bayer. Dem pflichtete Jan Bautz (SPD) bei. Man dürfe nicht vergessen, dass die Renaturierung ein integraler Bestandteil des Projekts Nordwestumfahrung sei.

Gleßner wies zudem darauf hin, dass der Ortschaftsrat selbst dem Projekt höchste Priorität eingeräumt habe und der Bebauungsplan die Umsetzung der Maßnahme auch fordere. Der Ortschaftsrat gab schließlich bei einer Enthaltung grünes Licht.

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