Weil am Rhein Strom und Wasser fließen bald besser

Marco Fraune
 Foto: Marco Fraune

Infrastruktur: Landesgartenschaugelände erhält neue Elektroanlage, neue Bäume und eine verbesserte Wasserzufuhr für die Teiche.

Weil am Rhein - Auf dem Landesgartenschau-Gelände stehen im kommenden Jahr wieder bekannte Großveranstaltungen an. Es gibt hier aber noch Fragezeichen. Klar ist, dass mehr Grün wachsen und stärkerer Strom fließen sollen. Rund 310 000 Euro lässt sich die Stadt den allgemeinen Unterhalt des Areals in 2020 kosten. Vandalismus bleibt aber ein Problem.

Insgesamt zehn größere Bäume werden im kommenden Jahr gepflanzt, was nicht ganz günstig werden wird. Doch wenn kleinere in den Boden gesetzt werden, landen sie schnell als Feuerholz auf einem Grill, lieferte der Geschäftsführer Markus Indlekofer besondere Einblicke in die Problemstellungen des Landesgartenschau-Geländes. Auch die Toilettenanlage am Tatzelwurm bleibt nicht verschont, da sie von Vandalismus immer wieder betroffen ist – ebenso in leicht abgeschwächter Form die Spielplätze. Auch Scherben finden sich immer wieder auf dem Landesgartenschau-Areal.

Dass mit den neuen Rangern der Vandalismus reduziert werde, ist laut Indlekofer nicht der Fall. Diese seien während der Woche tagsüber unterwegs. Die Stadt setze hingegen ihre Mitarbeiter am Wochenende ein. Im Rahmen der Vorstellung des Wirtschaftsplans 2020 und der Finanzplanung 2019 bis 2023 am Montagabend im Finanzausschuss hatte Matthias Dirrigl (SPD) Hoffnungen artikuliert, dass die neuen Ranger den Vandalismus zurückdrängen.

Wasser für die Teiche

Bei der ebenfalls von ihm zur Sprache gebrachten Wasserqualität auf dem Areal sieht es mittlerweile hingegen besser aus. Während es Anfang des Sommers zunächst Probleme damit gab, ist der Brunnen nun wieder im Einsatz. Wenn von diesem auch noch eine Bewässerung des Fußballplatzes im Nonnenholz erfolgt, gebe es voraussichtlich auch keine Probleme. Indlekofer: „Es sollte für beide auskömmlich sein.“ So könnten die Wasserbassins im Landesgartenschau-Gelände morgens und die Fußballplätze abends bewässert werden. Der Ablauf der Teiche werde noch dieses Jahr in Schuss gebracht. „Die technische Lösung ist sehr hilfreich, wir haben auch einen Besatz darin“, freute sich OB Wolfgang Dietz mit Blick auf die Fische über die Lösung.

Strom für Freiluftkino

Rechnung getragen wird auch den Anforderungen, die mit dem Kieswerk-Open-Air einhergehen. Für dieses steht eine Erweiterung der Elektroinstallation an. So hat die Gastronomie während der Freiluftkino-Veranstaltung einen „relativ hohen Stromverbrauch“. Auch der Stadtelektriker empfahl daher eine neue Installation, die für eine stärkere Stromversorgung sorgen soll. Die Steckdose wird abschließbar im Boden versenkt, erläuterte der Landesgartenschau-Geschäftsführer. So würden auch die Stolperfallen reduziert. Rückendeckung bei der Ertüchtigung des Geländes lieferte direkt auch OB Dietz.

Die Großveranstaltungen

Von besonderem Interesse ist für viele Bürger, welche Veranstaltungen im kommenden Jahr stattfinden. Zwei Mittelalterfeste stehen wieder auf dem Jahresprogramm, ebenso wie das Heavy-Metal-Festival „Baden in Blut“. Einen Nachfolger für das Techno-Festival „Grenzenlos“ gibt es hingegen noch nicht. Hier hatte Indlekofer gehofft, weiter bei den Planungen zu sein. „Noch ist nicht klar, ob sie kommen wollen“, stehe auch eine Neuauflage der „Flammenden Sterne“ nicht fest. Das Feuerwerks-Festival lockte insgesamt 10 000 Besucher an den drei Abenden an und blieb damit etwas hinter den Erwartungen.

„Das Gelände dient allen Bürgern der Stadt“, erklärte Dietz mit Blick auf den Veranstaltungskalender. Der Rathaus-Chef räumte aber mit einem Schmunzeln ein, dass es ihn nicht zum Techno-Festival ziehe. „Wir wollen aber keine Geschmackspolizei machen.“

Deutlich sachlicher blickt er hingegen auf das dahinschmelzende Eigenkapital der Landesgartenschau GmbH. Denn bald ist dieses laut Indlekofer aufgebraucht. „Darüber müssen wir noch sprechen.“

Die „Landesgartenschau Weil am Rhein 1999 GmbH“ rechnet für 2020 mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von rund 87 000 Euro. Die größte Einnahmequelle stellt der städtische Aufwandsersatz dar (336 000 Euro). Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung werden in Höhe von 90 000 Euro erwartet. Im Vermögensplan 2020 enthalten sind zwei größere Maßnahmen mit einer Gesamthöhe von 42 000 Euro: die Erweiterung der Elektroinstallation für das Kieswerk-Open-Air sowie eine Neupflanzung von Bäumen. Die Landesgartenschau-Gesellschaft will den Jahresfehlbetrag für die kommenden Jahre auf dem aktuellen Niveau halten.

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