Weil am Rhein Teure, aber notwendige Maßnahmen

Ingmar Lorenz
An der Hans-Thoma-Schule sind bauliche Brandschutzmaßnahmen erforderlich. Foto: /r

Die Stadt Weil am Rhein nimmt für die Instandsetzung von Gebäuden ordentlich Geld in die Hand. Baufreigaben in Höhe von insgesamt gut einer Million Euro standen im Bau- und Umweltausschuss auf der Tagesordnung.

Die ersten Maßnahmen, die Claudio Bergermann, Leiter des Amts für Gebäudemanagement und Umweltschutz, vorstellte, betrafen die Alte Schule in Haltingen. Dort muss zum einen der Sportboden erneuert werden, zum anderen stehen Arbeiten an der Duschanlage einschließlich der Warmwasserversorgung an. Wie Bergermann erklärte, haben die beiden Maßnahmen im Grunde nichts miteinander zu tun, es sei jedoch sinnvoll, beides in einem Aufwasch zu erledigen, um Synergien nutzen zu können. Der Sportboden sei inzwischen stark in die Jahre gekommen. „Das merkt man ihm an.“ Inzwischen stelle der Boden gar ein Sicherheitsrisiko dar.

Wassereinbrüche

Bei den Duschen kämpfe man bereits seit Jahren mit Undichtigkeiten, die man bislang immer wieder notdürftig mit Silikon abdichten konnte. Inzwischen aber sei es zu regelrechten Wassereinbrüchen in den darunter liegenden Räumen gekommen. Im Zuge der Sanierung der Duschen sei es sinnvoll, auch die Warmwasserversorgung zu überarbeiten. Denn es handele sich um ein System, das heutzutage gar nicht mehr zulässig sei. Wie Bergermann aber zugleich auf Nachfrage von UFW-Stadtrat Axel Schiffmann betonte, gehe es nicht um die Warmwasseraufbereitung. Schiffmann plädierte dennoch dafür, die Möglichkeiten einer künftigen Warmwassererzeugung mittels einer Solaranlage auf dem Dach der Schule nicht aus den Augen zu verlieren. Oberbürgermeister Wolfgang Dietz erklärte, man werde entsprechende Leitungskorridore offenhalten. Noch sei die Wärmeerzeugung mittels Solarenergie bei der Alten Schule zwar kein Thema, allerdings müsse man auch langfristig denken. Der Freigabe der Mittel in Höhe von 130 000 Euro für den Sportboden sowie 216 000 Euro für die Duschräume stimmten die Ausschussmitglieder einmütig zu.

Brandschutz

Weiter ging es im Reigen der Baufreigaben mit dem Brandschutz an den Haltinger Schulen. In der Hans-Thoma-Schule sind laut Bergermann Arbeiten im sogenannten Neubau fällig, um den Brandschutz zu gewährleisten. Unter anderem braucht es eine Freitreppe, die angebaut werden muss, um über diese einen möglichen Fluchtweg zu schaffen. In der Alten Schule braucht es in erster Linie brandschutztechnische Abtrennungen. Wie Bergermann auf Nachfrage von Thomas Bayer (Grüne) darlegte, gibt es die Abtrennungen, die dafür in Frage kommen, in verschiedenen Ausführungen. Welche sich am ehesten für die Schule eignen, werde gemeinsam mit dem Planer erörtert. Für die 140 000 Euro für die Arbeiten in der Hans-Thoma-Schule sowie die 120 000 Euro für die Maßnahmen in der Alten Schule gab der Ausschuss einmütig grünes Licht. Ebenso stimmten die Mitglieder der Baufreigabe zur Erneuerung der Gebäudeleittechnik in Höhe von 100 000 Euro sowie jener zur Erneuerung der Scherenhubbühnen in der Autowerkstatt des Betriebshofs geschlossen zu.

Pilzbefall

Als letzte Maßnahme informierte Bergermann dann noch über die notwendige Erneuerung der abgängigen Tragwerkskonstruktion unter dem Ötlinger Jugendraum. Der Pilzbefall an der Holzkonstruktion sei gravierend. Glücklicherweise lasse sich der Befall aber sehr lokal abgrenzen. Auch sei die weitere Ausbreitung gestoppt. Am befallenen Bereich aber führt kein Weg an einer Erneuerung vorbei, betonte Bergermann. Die dafür vorgesehenen Mittel betragen 126 000 Euro. „Das ist viel Geld für knapp 35 Quadratmeter.“ Man werde aller Voraussicht nach eine Stahlbeton-Konstruktion einziehen, es werde auf Wunsch des Ötlinger Ortschaftsrats aber noch geprüft, ob auch eine neue Holzkonstruktion möglich sei. Davon riet Schiffmann ab. „Die haben damals Holz genommen, weil es keinen Stahlbeton gab.“ Inzwischen ergebe es aber Sinn, die vorhandenen baulichen Möglichkeiten auch zu nutzen und die Konstruktion im Nachhinein entsprechen zu verkleiden.

Johannes Foege (SPD) regte an, zu prüfen, ob gegebenenfalls Landesfördermittel für die Finanzierung der Maßnahme abgegriffen werden können. Man werde das auf jeden Fall prüfen, versprach Bergermann. Die Zustimmung zur Baufreigabe erfolgte einstimmig.

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