Von Marco Fraune
Medien: Stadtteilverein Friedlingen sieht durch Schweizer Berichte Image beschädigt
Von Marco Fraune
Die Berichterstattung in Schweizer Medien über den Stadtteil Friedlingen sorgt in Weil am Rhein aktuell für wenig Begeisterung. Jüngstes Beispiel: Die „Tageswoche“. „AfD, Rassismus und organisiertes Verbrechen – gleich hinter der Grenze droht der Stadtteil Weil-Friedlingen auseinanderzubrechen“, heißt es.
Weil am Rhein. „Der Artikel trägt nicht dazu bei, das Positive zu sehen, sondern zu zündeln“, kritisiert die Vorsitzende des Stadtteilvereins. Gabriele Moll weiß, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Eine „Paralellwelt“ gebe es in Friedlingen, aber auch in anderen Städten seien diese ausgeprägt. In den jüngsten Berichterstattungen sei aber nur über das Negative berichtet worden, es fehle die Ausgewogenheit. „Wir bedauern, dass so einseitig berichtet wird“, waren sich die Mitglieder des Stadtteilvereinsstammtisch am Donnerstagabend einig.
Moll: „Ich kann mir die Einseitigkeit nicht erklären.“ Schließlich fühle sich sich bei einem Gang durch Kleinbasel immer mal wieder unwohler als wenn sie durch Friedlingen läuft. Unterm Strich mache die Berichterstattung die Bemühungen des Stadtteilvereins zunichte.
Dieser werde weiterhin die Arbeit leisten wie bisher. Doch sowohl ehrenamtlich als auch finanziell stoße man schon an Grenzen. Daher würden die Friedlinger die Gründung eines Ortschaftsrats begrüßen (siehe erste Lokalseite). Zu den bisherigen Aktionen zählen das Kinderprogramm, das Miteinanderfest und Straßenfest oder auch die Zurverfügungstellung von Utensilien für Treffen. Mit dem Sternmarsch wurde in Friedlingen vor einem Jahr außerdem ein klares Bekenntnis gegen Rechts abgegeben.
Oberbürgermeister Wolfgang Dietz hatte sich vor wenigen Tagen erst an den Chefredakteur der „Basler Zeitung“ gewandt, da auch deren Berichterstattung über die Flüchtlingssituation in Weil am Rhein als schlecht recherchiert und als „Wiedergabe von Stammtischparolen“ bewertet wurde (wir berichteten).