„Wir arbeiten intensiv an dem Thema Tramverlängerung“, sagt Bürgermeister Rudolf Koger auf Nachfrage unserer Zeitung. Das von der Stadtverwaltung und großen Teilen des Gemeinderats gewünschte Projekt wurde bekanntlich nicht in das 3. Agglomerationsprogramm aufgenommen, von dem sich die Stadt Weil am Rhein einen Zuschuss bis zu 50 Prozent der Investitionskosten erhofft hat. In dem Fall hätte das Projekt bereits 2020 beginnen können. Jetzt richten sich die Hoffnungen der Stadt auf das 4. Agglo-Programm, wobei ein Baubeginn dann 2024 möglich wäre. Ohne Zuschuss aus der Schweiz und eine Finanzspritze vom Land Baden-Württemberg in derselben Größenordnung kann die Stadt eine Tramverlängerung aus finanziellen Gründen nicht stemmen.
Jetzt muss Weil am Rhein, wie Koger sagt, gegenüber Bern den Nachweis für einen Mehrwert durch dieses Wunschprojekt liefern. Weils Bürgermeister, der schon die Tramlinie 8 auf deutscher Seite gemanagt und viel Lob dafür bekommen hatte, listet im Gespräch ein paar Argumente auf. Dazu zählt auch, dass die Straßenbahn in Weil am Rhein längst Teil des Alltags geworden ist. Da seien zum einen 4000 Berufspendler, außerdem würde man bei einer Verlängerung bis zunächst zum Läublinpark den Großteil der Kernstadt mit rund 15 000 Einwohnern erreichen. Dadurch würden laut Koger noch viel mehr Leute auf die Straßenbahn umsteigen. Die Folge: In der Stadt wie auch im Raum Basel könnten der Individualverkehr weiter reduziert und der Öffentliche Personennahverkehr gestärkt werden. Effekt dabei: Die CO²-Belastungen würden geringer werden. „Außerdem gehören wir zur Agglomeration Basel. Gäbe es die Grenze nicht, bräuchte man darüber gar nicht zu diskutieren“, betont Koger.