Von Jasmin Soltani Weil am Rhein. Die Straßenbahn ist ein völlig neues Verkehrsmittel für Weil am Rhein, an das sich die Verkehrsteilnehmer erst noch gewöhnen müssen. Worauf zu achten ist, um Unfälle zu vermeiden und wo die Fallstricke entlang der Strecke zwischen der Landesgrenze und der Wendeschlaufe am Europaplatz liegen, darauf machten Vertreter der Polizei beim Info-Abend aufmerksam. Straßenbahnen haben einen doppelt so langen Bremsweg wie Autos, gab Helena Brixa vom Referat Prävention im Polizeipräsidium Freiburg zu bedenken. Bei einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde benötigten sie 28 Meter, um zum Stehen zu kommen. Fußgänger seien deshalb besonders gefährdet. Sie riet aber allen am Verkehr Beteiligten, Augen und Ohren zu öffnen, Rücksicht walten zu lassen und im Straßenverkehr gelassen zu bleiben. „Eile kann fatale Folgen haben“, betonte Brixa, etwa wenn Fußgänger vor herannahenden Trams die Gleise überqueren. Dies sollte aus Sicherheitsgründen ohnehin nur an den zulässigen und markierten Stellen geschehen. Zu beachten sei auch, dass die Tram bei Fußgängersteifen ohne Lichtsignale „immer Vorrang gegenüber dem Fußgänger hat“, sagte Brixa. Auch sollte stets auf ausreichend Abstand zum Gleiskörper geachtet werden. Das gelte auch für die Autofahrer, die vor allem an Engstellen auch daran denken sollten, Radfahrer nicht zu überholen. Bremsweg doppelt so lang wie beim Auto Im fließenden Verkehr hingegen hat die Straßenbahn nicht automatisch Vorrang, auch für sie gelten nämlich die Ampeln.Wenn diese aber ausfallen, müsse man die Verkehrsschilder beachten. „Am Andreaskreuz hat die Tram immer Vorrang“, so Brixa. Gefährlich für alle Verkehrsteilnehmer sei aber auch das Benutzen von Kopfhörern und das Hantieren mit dem Smartphone. „Das lenkt die Sinne ab, die uns vor Unfällen schützen“, sagte Brixa. Ebenso problematisch seien Regenschirme und Kapuzen, weil sie die Sicht einschränken. Auf eine virtuelle Fahrt vom Grenzübergang Friedlingen bis zur Endhaltestelle am Europaplatz nahm Michael Schmid vom Verkehrskommissariat Weil die Zuhörer mit und zeigte auf, dass die Strecke mit Gefahrenstellen gespickt ist. Gefährdet sind vor allem die Radfahrer, die sich leicht in den Schienen verfangen und stürzen können. Aber auch für Motorroller sind die Gleise immer dann eine Gefahr, wenn sie die Fahrbahn in einem zu spitzen Winkel kreuzen. An jeder Kreuzung oder Straßeneinmündung entlang der Stecke – und davon gibt es viele – wies Schmid auf die Gefahrensituation hin. Die gefährlichste Stelle allerdings sei auf Höhe der Hardstraße auszumachen, wo der Radweg fast parallel zu den Schienen verlaufe. Allerding hat die Stadt hier bereits nachgebessert und mit einer Ampel dafür gesorgt, dass Radfahrer sicherer über die Schienen kommen. In der Diskussion rieten die Experten denn auch dazu, vor allem an Engstellen lieber auf den Gehweg auszuweichen. Tiefbauabteilungsleiter Axel Moick erläuterte, dass es deshalb aus Sicherheitsgründen entlang der gesamten Strecke keine verpflichtenden Radwege gebe und die Fußwege für Radfahrer freigegeben worden seien. „Die müssen dann aber auch die notwendige Rücksicht walten lassen“.