Weil am Rhein Treffen im Herbst ist noch ungewiss

Adrian Steineck
Solche Bilder wie vom Treffen der Städtepartnerschaftsvereine in Trebbin wird es wohl so schnell nicht mehr geben. Foto: Weiler Zeitung

Städtepartnerschaft: Entscheidung auf Ende Mai vertagt / Bognor Regis begrüßt Lockerungen

Weil am Rhein - Auch auf die Städtepartnerschaften von Weil am Rhein mit dem brandenburgischen Trebbin und dem britischen Bognor Regis wirkt sich die Corona-Pandemie massiv aus. Ob das für September in Weil am Rhein geplante Treffen mit Vertretern aus allen drei Städten stattfinden kann, ist derzeit offen. Bis Ende Mai wolle man hier eine Entscheidung treffen.

Geplant ist eigentlich, dass Vertreter der beiden Partnerstädte Anfang September für eine Woche nach Weil am Rhein kommen, sagt Christian Leitherer, Vorsitzender des Weiler Städtepartnerschaftsvereins.

Der Abschluss soll traditionell auf dem Altweiler Straßenfest begangen werden. Dieses musste im vergangenen Jahr abgesagt werden, ob es diesen Herbst stattfinden kann, lasse sich derzeit nicht realistisch abschätzen, sagt Leitherer.

Um das weitere Vorgehen zu besprechen, haben sich Vertreter der drei Städtepartnerschaftsvereine am Donnerstag via Zoom-Videokonferenz getroffen. Eine definitive Entscheidung habe man dabei aber nicht gefällt. „Wir wollen Ende Mai weiter sehen, dann wird sich vermutlich besser abschätzen lassen, was im Herbst bei uns möglich ist und was nicht.“

Musikprojekt mit Jugendlichen geplant

Während des Treffens hat Leitherer auch geplant, mit Jugendlichen aus den drei Partnerstädten ein Musikprojekt auf die Beine zu stellen. „Das es möglich sein wird, etwa in Zehnergruppen zu proben, das könnte im Herbst durchaus der Fall sein“, sagt der Vorsitzende des Weiler Städtepartnerschaftsvereins.

Dass hingegen der traditionelle Ausflug der Partnerschaftsvereine, bei dem sich etwa 50 Personen in einem Bus befinden, in dieser Form stattfindet, hält Leitherer derzeit für unrealistisch.

Erleichterung in Großbritannien

Auch wenn Inzidenzzahlen bei dem virtuellen Treffen nicht explizit diskutiert wurden, sei es laut Leitherer doch stets interessant, von der Corona-Entwicklung in den Partnerstädten zu erfahren. Vor allem in Großbritannien, wo in den vergangenen Wochen das öffentliche Leben bis hin zu Ausgangssperren restriktiv heruntergefahren wurde, herrsche momentan eine große Erleichterung darüber, dass in den vergangenen Tagen Lockerungen anstanden.

„Die Impfkampagne auf der Insel zeigt offenbar Wirkung, und den Menschen in Großbritannien wurde versprochen, dass bis Mitte Juni wieder relative Normalität herrschen soll“, schildert Leitherer die Erfahrungsberichte aus Bognor Regis. Zugleich habe Heather Perrott, die Vorsitzende des dortigen Städtepartnerschaftsvereins, aber auch darüber geklagt, dass zahlreiche derartige Vereine derzeit vor der Auflösung stehen.

Ähnlich wie in Deutschland brächten die Einschränkungen des öffentlichen Lebens auch das Vereinsleben auf der Insel zum Erliegen. „Dem Städtepartnerschaftsverein geht es momentan relativ gut, aber auch hier fallen etwa die regelmäßigen Spieletreffs aus“, sagt Leitherer.

In Trebbin arrangiert man sich mit der Situation

Bärbel Bartl, die Vorsitzende des Trebbiner Städtepartnerschaftsvereins, berichtete bei dem Zoom-Treffen, dass im Landkreis Teltow-Fläming dieselben Bestimmungen, was etwa die Maskenpflicht angeht, wie in Baden-Württemberg gelten. Man könne sich mit der Situation gut arrangieren. „Natürlich ist die Situation dort nicht wesentlich anders als bei uns“, sagt Leitherer.

Allerdings sei es doch ein Unterschied, ob man über die Situation in anderen Regionen und Ländern lese oder ob man Bekannte und Freunde vor Ort habe, die aus erster Hand berichten könnten. Der Städtepartnerschaftsverein Bognor Regis würde auch noch schriftlich über die Situation auf der Insel berichten und diesen Bericht dann den beiden anderen Städtepartnerschaftsvereinen zukommen lassen.

Der Kontakt zwischen den Partnerstädten wird seit dem vergangenen Jahr über monatliche Videokonferenzen aufrechterhalten. Dass aber der persönliche Austausch fehlt, mache den Beteiligten auf allen Seiten durchaus zu schaffen. „Die Jugendlichen aus den Partnerstädten schwärmen noch heute von einem Ausflug in den Europa-Park, den wir vor drei Jahren unternommen haben“, nennt Leitherer ein Beispiel. Derartige Unternehmungen, mit denen sich auch junge Menschen für die Städtepartnerschaft begeistern ließen, würden doch sehr fehlen.

Mitgliederzahl liegt bei etwa 100 Personen

Bei einem Treffen der Vorstandschaft des Weiler Städtepartnerschaftsvereins am Mittwoch wurde auch die aktuelle Mitgliederzahl ermittelt. Diese liege derzeit bei etwa 100 Personen und ist konstant, sagt Leitherer.

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