Weil am Rhein Treffpunkte für den Notfall schaffen

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Unter anderem im Schulzentrum Egerstraße wird ein Notfalltreffpunkt eingerichtet. Insgesamt soll es im Stadtgebiet dann sechs solcher Treffpunkte geben. Foto: zVg/Welti

Blackout: Anlaufstelle für Informationen, Notversorgung und Kommunikation

Weil am Rhein. Aufgrund der Energiekrise ist derzeit immer häufiger von einem möglichen Blackout in den Wintermonaten die Rede. Die Weiler Stadtverwaltung und die Feuerwehr treiben derzeit die Einrichtung von sogenannten Notfalltreffpunkten voran, teilt die Stadt mit.

Die Verwaltung, allen voran das Rechts- und Ordnungsamt, hat eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Notfallpläne werden erarbeitet und aufgrund der derzeitigen angespannten Situation im Energiesektor und der Ausrufung der Alarmstufe des Notfallplans Gas der Bundesregierung den aktuellen Gegebenheiten angepasst.

Sechs Treffpunkte

Es gibt drei unterschiedliche Einschränkungen in der Versorgung. Bei einem Stromausfall ist die Unterbrechung oft kurz und lokal begrenzt. Bei der Strom-Mangellage steht zu wenig Strom zur Verfügung. Die Folge: Strom muss eingespart und in gewissen Bereichen abgeschaltet werden. Die Abschaltung dauert mehrere Stunden. Ein Blackout bedeutet, dass das Stromnetz in weiten Teilen Deutschlands ausgefallen ist und die Wiederherstellung mehrere Tage in Anspruch nimmt. Derzeit gehen Experten davon aus, dass der wahrscheinlichste Fall eine Strom-Mangellage ist, heißt es.

Die Stadtverwaltung plant die Einrichtung mehrere Notfalltreffpunkte, die sich an der Rahmenempfehlung des Landes Baden-Württemberg orientieren. Neben einem Notfalltreffpunkt am Schulzentrum Egerstraße sind aktuell fünf weitere in Planung. Diese befinden sich in Alt-Weil, Friedlingen, Haltingen, Märkt und Ötlingen. Sobald die Standorte betriebsbereit sind und im Notfall aktiviert werden können, wird die Bevölkerung informiert.

Unter anderem sollen dort mündliche Notfallmeldungen der Bürger entgegengenommen und an die integrierten Leitstellen (112 und 110) weitergeleitet werden. Von dort aus erfolgt die Verbindungsaufnahme zu den zentralen Stellen, wie dem Rathaus, und die Organisation von Hilfsmaßnahmen für Personen, die auf Unterstützung angewiesen sind, beispielsweise Menschen mit Behinderung.

Handys aufladen

In den Notfalltreffpunkten soll Erste Hilfe geleistet, aktuelle Informations- und Verhaltenshinweise gegeben, die Selbst- und Nachbarschaftshilfe gestärkt und Gesprächsangebote gemacht werden. Ein Ziel ist es darüber hinaus, die freiwilligen Helfer auf Gemeindeebene zu koordinieren und beispielsweise eine Möglichkeit zum Aufladen von Mobilfunkgeräten beziehungsweise die Bereitstellung eines W-Lan-Hotspots zu bieten.

Außerdem wird an diesen Standorten eine Mindestversorgung mit Trinkwasser und Toiletten und gegebenenfalls auch die Möglichkeit zur Zubereitung von Babynahrung bereitgestellt sowie die Möglichkeit zu einem wettergeschützten und wärmenden Kurzaufenthalt gegeben.

Am Notfalltreffpunkt Egerstraße ist darüber hinaus die Betreuung und gegebenenfalls die Unterbringung von obdachlosen Schutzbedürftigen sowie die Bereitstellung von Plätzen und die Unterstützung für Personen vorgesehen, die zu Hause auf lebenserhaltende Geräte angewiesen sind.

Auch selbst vorsorgen

Die Planungen der Stadt gehen entsprechend den allgemeinen Empfehlungen von einer Betriebsdauer von 72 Stunden aus. Sollte ein länger andauernder Stromausfall auftreten, ist allgemein von einer Lage auszugehen, die nur mit überörtlicher Hilfe bewältigt werden kann. Bezüglich der Planung der Notfalltreffpunkte stehen Stadtverwaltung und Feuerwehr unter anderem mit dem DRK, der Polizei und dem Landratsamt in Kontakt.

Die Einrichtung solcher Notfalltreffpunkte, macht die Stadtverwaltung deutlich, entbindet die Bevölkerung jedoch nicht von der Selbsthilfe und Selbstvorsorge. Hinweise gibt die Broschüre „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“, die unter https://bit.ly/3WNNCoj zu finden ist.

Weil am Rhein. Von den städtischen Gebäuden sind das Rathaus und die zentrale Feuerwache notstromversorgt, um die Betriebsfähigkeit zu gewährleisten. Im Falle eines längerfristigen flächendeckenden Stromausfalls wird der Verwaltungsstab der Stadt zusammenkommen, um über zu ergreifende Maßnahmen zu beschließen. Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ist auch im Krisenfall Aufgabe der Sicherheitsbehörden, insbesondere der Polizei, die dieser Aufgabe im Rahmen ihrer Kapazitäten nachkommen wird.

Die Stadtverwaltung steht im engen Austausch mit dem Wasserwerk hinsichtlich der Aufrechterhaltung der Wasserversorgung bei einem Stromausfall. Primär ist hierbei an die Löschwasserversorgung zu denken. Bei der Trinkwasserversorgung können Einschränkungen nicht ausgeschlossen werden, die auch zeitnah auftreten können. Diesbezüglich gilt die grundsätzliche Empfehlung an alle Haushalte zur Selbstvorsorge.

Auch die Bevorratung von Lebensmitteln gehört zur Selbstvorsorge der Bevölkerung. Die langfristige Bevorratung zur Versorgung der Bevölkerung durch die Stadt ist nicht möglich. Für den Fall eines längerfristigen Ausfalls der Versorgungssicherheit hat die Bundesregierung staatliche Nahrungsreserven angelegt. Weitere Infos gibt es online unter www.ernaehrungsvorsorge.de/staatliche-vorsorge.

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