Weil am Rhein Über drei Jahrzehnte verbunden

Weiler Zeitung
Im Museum am Lindenplatz wurde im Rahmen einer Ausstellung im vergangenen Jahr auf die Städtepartnerschaft aufmerksam gemacht. Foto: Marco Fraune

Erinnerungen: Städtepartnerschaft von Weil mit Trebbin vor 30 Jahren mit OB-Unterschrift begründet

Weil am Rhein - Beim Städtepartnerschaftsverein hätten gestern eigentlich die Sektgläser klirren können. Denn vor genau 30 Jahren wurde die Städtepartnerschaft mit Trebbin durch die Unterschrift von Oberbürgermeister Peter Willmann und Trebbins Bürgermeister Peter Blohm begründet.

Gefeiert werden sollte das eigentlich im Rahmen der Begegnungswoche vom 11. bis 14. Juni, die wegen der Corona-Krise abgesagt und wie viele weitere Anlässe auf nächstes Jahr verschoben worden ist. In Trebbin trafen sich vor den einschneidenden Maßnahmen bereits am 15. März rund 40 der 70 Mitglieder des dortigen Städtepartner-Vereins im Park-Hotel, um an die Anfänge der Städtepartnerschaft mit Weil am Rhein und vier Jahre später mit Bognor Regis zu erinnern.

Viele Anekdoten machten die Runde und die Vorsitzende Bärbel Bartl erinnerte auch daran, dass die Gründung eines Vereins auch für die Trebbiner viele zusätzliche soziale Kontakte und Projekte gebracht hätte.

In der Märkischen Allgemeinen Zeitung war einen Tag später eine der schönsten Anekdoten der gemeinsamen Geschichte zu lesen: „Anfang der Neunzigerjahre zogen vier Mädchen aus Trebbin nach Weil am Rhein, um dort eine Ausbildung zu beginnen. Dort lernte Dorothee Puppe ihren künftigen Mann Jürgen Helf kennen. Die beiden zogen 1994 nach Trebbin. Das zweite Mädchen heiratete Helfs Bruder, der dann mit ihr und seiner Mutter ebenfalls nach Trebbin zog. Das dritte Mädchen lernte in Weil Helfs besten Freund kennen und wohnt mit ihm jetzt in Potsdam. Und das vierte Mädchen blieb in Weil, wo sie eine Familie gründete.“

Die Beziehung zwischen beiden Städten gehört zu den spannendsten Kapiteln der Wiedervereinigung, heißt es von Seiten des Weiler Kulturamtsleiters, Tonio Paßlick. Ausgehend von den Bemühungen der evangelischen Kirche, in der Nachkriegszeit die Gemeinden in der DDR moralisch und materiell zu unterstützen, wurde eine Beziehungsstruktur entwickelt, die bereits vor 70 Jahren menschlich intensive Beziehungen zwischen evangelischen Gemeinden von Haltingen, Ötlingen, Weil am Rhein und Gemeinden der Trebbiner Region erzeugte. Regelmäßige Besuche im Osten gab es seit dem Jahr 1984. Und über den Trebbiner Pfarrer Matthias Fiedler waren bereits seit 1987 erste Briefe und Botschaften des einstigen SED-Bürgermeisters Peter Blohm an die Weiler Verwaltung überbracht worden. Für beide ein riskantes Unterfangen vor der Wende. Im Jahr 1994 folgte dann die Verschwisterung von Trebbin mit Weils englischer Partnerstadt Bognor Regis.

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