Weil am Rhein Überschlagen und bestohlen

Monika Merstetter

Carlos Carignani hat wieder an der Rallye Dakar teilgenommen. Aus auf dritter Etappe.

Weil am Rhein - Viele Grüße und Dankesworte kommen aus Peru zuallererst an die, die den Traum von Carlos Carignanis sechster Teilnahme an der Rallye Dakar ermöglicht haben. Leider war das diesjährige Unternehmen gleich von dreifachem Pech überschattet und bedeutete das frühzeitige Aus auf der dritten Etappe.

Zusammen mit Bernd Hoffmann als Fahrer auf einem Buggy Maverick X3 ging der Inhaber einer Weiler Eisdiele als Beifahrer und Navigator am 6. Januar in Lima auf die laut Eurosport schwierigste Tour aller Zeiten.

Extreme Hitze

In der Zusammenfassung, die jeden Abend ab 23 Uhr ausgestrahlt wird, waren die beiden in Aktion zu sehen. Selbst Laien können aus den imposanten Aufnahmen erkennen, dass in den ausgedehnten, oft sehr steilen Sanddünen mit nur ganz wenigen Navigationspunkten und bei extremer Hitze den Fahrern alles abverlangt wird. Zudem starten Motorräder, Autos und Laster auf ein und derselben Strecke.

Carignani hatte im Vorfeld schon viel Respekt vor dem unwegsamen Gelände, in dem er zwar schon teilweise mit seinem Quad gefahren ist, es sich aber mit einen Auto nicht vorstellen konnte. Da Fahrer und Navigator jeweils 50 Prozent Anteil am Gelingen tragen, kam ihm seine Erfahrung als fünfmaliger Teilnehmer an der Dakar auf einem Quad zugute.

Die erste Etappe nach Pisco betrachteten die beiden als Lernphase und schlossen mit dem 60. Gesamtplatz ab. Der zweite Tag über 553 Kilometer nach San Juan de Marcona hatte es dann bereits in sich. Wieder hohe Dünen, dann am Strand des Pazifiks entlang und einige lange Strecken mit sehr hoher Geschwindigkeit über unebenen rissigen Boden mit vielen Steinen waren zu meistern. Sie konnten einige schnellere Piloten hinter sich lassen und kamen als 46. ins Ziel, was den hervorragenden vierten Rang in der „Side by Side“-Klasse bedeutete.

Buggy überschlägt sich

Dann kam die dritte Etappe nach Arequipa, die als eine der schwierigsten angesagt wurde. Sie starteten grandios. Obwohl Nieselregen und Nebel die Navigation erschwerten, waren sie unter den besten 30 unterwegs, bei der achten Wertung sogar als 22. Viele Teams, auch namhafte wie Titelverteidiger Carlos Sainz, schieden aus. Doch kurz vor dem Ziel, bei der Durchfahrt eines Düneneinschnitts, erwischte es auch die Startnummer 439. Der X3 überschlug sich mehrmals und kam beschädigt und nicht mehr fahrbereit auf drei Rädern zum Stehen.

Die beiden Piloten konnten erst gegen Morgen des folgenden Tages abgeholt werden. Carignani blieb unverletzt, doch Hoffmann brach sich die Hand und wurde von den Ärzten aus dem Rennen genommen. Es dauerte zwei Tage, bis der Buggy geborgen werden konnte, da er in dem Dünengelände, trotz festgehaltenen Koordinaten, kaum noch zu orten war. Zu allem Überfluss mussten sie feststellen, dass zwischenzeitlich Langfinger sich daran zu schaffen gemacht hatten und Teile wie den hydraulischen Wagenheber, die Werkzeugkästen, den Notfall-Gurtschneider und anderes entwendet hatten.

Wenn es auch schmerzt, dass die Dakar vorzeitig zu Ende ging, gerade als sie begannen ihr Potenzial voll auszuschöpfen, können sie stolz auf die Leistung sein, als Amateure neben den Profifahrern bestehen zu können.

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