Weil am Rhein Und plötzlich ist er der künftige Bürgermeister von Merdingen

Weiler Zeitung
Martin Rupp Foto: Hornuß Foto: Weiler Zeitung

Martin Rupp über seinen Wahlsieg, die Last der Verantwortung und die Vorzüge der Kommunalpolitik

Weil am Rhein / Merdingen (ag). Am Sonntag wurde Martin Rupp aus Ötlingen im ersten Wahlgang mit 53,5 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister von Merdingen bei Freiburg gewählt (wir berichteten). Der parteilose Kandidat wird das Amt am 6. April antreten. Alexandra Günzschel sprach mit dem 29-jährigen Wahlsieger über seine Motive zu kandidieren, über den Wahlabend und die nahe Zukunft.

Herr Rupp waren Sie überrascht über das Ergebnis?

Selbstverständlich, alle waren überrascht. Bei fünf Kandidaten haben eigentlich alle mit einem zweiten Wahlgang gerechnet. Zwar hat sich sehr früh abgezeichnet, dass die beiden jüngeren Kandidaten, Florian Fringer (30) und ich, wahrscheinlich vorne liegen würden. Dass das Ergebnis aber so klar ausfallen würde, war dann doch eine Überraschung.

Wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, für das Bürgermeisteramt im Merdingen zu kandidieren?

In Berlin habe ich für Armin Schuster gearbeitet und dabei festgestellt, dass die Berliner Politik doch sehr weit weg ist von den Menschen. So kam ich zur Kommunalpolitik.

Außerdem habe ich immer gehört, dass es schade sei, dass sich junge Menschen nicht für die Kommunalpolitik interessierten. Da wollte ich ein Zeichen setzen und auch Vorbild sein, damit sich mehr Jüngere trauen.

Eigentlich habe ich gar nicht damit gerechnet, dass es beim ersten Versuch gleich klappt. Mein Ziel war es, Wahlkampferfahrung zu sammeln. Dabei habe ich aber gemerkt, dass Jüngeren durchaus eine Chance gegeben wird und die Lebenserfahrung gar nicht so hoch gehängt wird, wie man immer glaubt.

Wenn man wider Erwarten eine solche Wahl gewinnt, was ist das für ein Gefühl?

Ich habe das eigentlich noch gar nicht realisiert. Im ersten Moment fiel eine große Last von mir, weil der Wahlkampf vorbei war.

Aber dann habe ich auch das Gewicht des Amtes gespürt. Sehr lange saß ich nach der Verkündung einfach nur da und habe meine Gedanken kreisen lassen. Ich musste mich sammeln.

Dann kamen auch schon die ersten Gratulanten und ich musste bei meiner Rede improvisieren. Ich hatte ja nichts vorbereitet.

Werden Sie nun umziehen?

Den Merdingern war es sehr wichtig, dass ihr Bürgermeister ins Dorf kommt. Für mich war das selbstverständlich. Ich habe aber auch gesagt, dass das nicht von heute auf morgen geht. Ein Umzug ist aber schon aufgrund der Entfernung notwendig.

Wie wurde ihr Wahlsieg in Ötlingen aufgenommen?

Die Familie hat sich gefreut. Ganz Ötlingen hat mir eigentlich die Daumen gedrückt. „Endlich mal jemand Jüngeres, auch wenn's nicht klappt“, das habe ich von vielen gehört.

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