Weil am Rhein Unermüdlicher Einsatz für Brauchtum und die Tracht

(sif)
Trauer um Paula Röttele. Foto: Weiler Zeitung

Nachruf: Paula Röttele, stark engagierte Frau, mit 93 Jahren gestorben. Vielseitiges, verdienstvolles Wirken.

Weil am Rhein - Sie war eine geachtete und bekannte Persönlichkeit, die geradlinig ihren Weg gegangen ist und sich mit vorbildlichem Einsatz für den Erhalt der Markgräfler Tracht und des Brauchtums eingesetzt sowie das Gedenken an Johann Peter Hebel wach gehalten hat: Paula Röttele. Jetzt ist die Gründerin und langjährige Vorsitzende der Markgräfler Trachtengruppe, Mitgründerin des Vereins für Heimatgeschichte und Volkskunde, Trägerin der Hebelplakette und der Landesehrennadel, im Alter von 93 Jahren gestorben.

Sie hinterlässt mit Antoinette und Alexander Röttele zwei Kinder sowie zwei Enkel und zwei Urenkel. Ihr Mann Rudolf Röttele, mit dem sie 2017 nach 70 Ehejahren Gnadenhochzeit feiern konnte, ist im Februar dieses Jahres im Alter von 96 Jahren gestorben.

Schwesternschaft des Roten Kreuzes

Paula Röttele, die in Hauingen geboren ist, volontierte nach dem Besuch der Höheren Handelsschule in der Uniklinik Freiburg, kam zur Schwesternschaft des Roten Kreuzes nach Stuttgart und machte das Staatsexamen als Schwester. Im Kriegsgefangenenlazarett in Herten lernte sie 1945 den Zahnarzt Rudolf Röttele kennen, den sie zwei Jahre später heiratete. 50 Jahre waren die beiden in der Zahnarztpraxis ein harmonierendes Team. So ausgeprägt die Liebe zur Heimat war, so gern bereiste das Paar auch die Welt.

Bis zuletzt war es Paula Röttele ein Herzensanliegen, das heimische Brauchtum und die Markgräfler Tracht als Kulturgut und als Ausdruck der Markgräfler Lebensart im Bewusstsein zu verankern. Ob bei festlichen Anlässen oder beim sonntäglichen Kirchgang oder zahlreichen Veranstaltungen wie dem Neujahrsempfang, Hebelfesten oder bei den von ihr initiierten Ausstellungen: Paula Röttele trug die Markgräfler Tracht und wollte auch Begeisterung dafür entfachen. Die sehr geschichtsbewusste Frau mit ihrem profunden Wissen ging mit Beispiel voran. Sie versuchte bei Vorträgen in Schulen bei jungen Leuten ein Bewusstsein für den Erhalt des Brauchtums und der Tracht zu entwickeln. Und nicht nur das. Paul Röttele setzte sich auch mit großer Beharrlichkeit dafür ein, dass die Geschichte der Heimat nicht vergessen wird.

Leitspruch des Vaters

„Man muss wissen, woher man kommt, um einen Weg zu planen“, erinnerte sie sich stets an einen Leitspruch ihres Vaters. Und diesen lebte sie beispielhaft vor. Sie war eine unermüdliche Kämpferin, die sich nie hat beirren und sich nicht von ihrem Weg hat abbringen lassen.

Folgerichtig erhielt sie im Laufe ihres jahrzehntelangen Wirkens zahlreiche Würdigungen, neben Hebelplakette und Landesehrennadel unter anderem auch vom Bund „Heimat und Volksleben“ (BHV) die goldene Ehrennadel. Sie hatte sich nicht nur, wie deren Präsident in der Laudatio hervorhob, um die Markgräfler Trachtengruppe verdient gemacht, sondern auch in besonderem Maße um die Erforschung und Würdigung der Markgräfler Tracht. In zahlreichen Vorträgen, Ausstellungen und Publikationen habe Paula Röttele dafür gesorgt, dass Hörnerkappe und Zwickelrock nicht in Vergessenheit gerieten und als Kulturgut auch im Bewusstsein künftiger Generationen erhalten blieben.

Wirken gewürdigt

„Die Saat, die Frau Röttele mit ihrem vorbildlichen Einsatz ausgebracht hat, hat Wurzeln geschlagen“, würdigte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz ihr Wirken, als er ihr vor zwei Jahren die Landesehrennadel überreichte. Wie sehr sich die geschätzte Frau für die Entwicklung der Stadt interessierte, zeigten auch die regelmäßigen Besuche als Zuhörerin der Gemeinderatssitzungen bis ins hohe Alter.

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