Weil am Rhein Unklar, ob Trendwende

Weiler Zeitung
Im vergangenen Jahr wurde in Weil weniger oft eingebrochen. Foto: Weiler Zeitung

Kriminalitätslage: Polizei trotz mehr Straftaten zufrieden

Weil am Rhein (mcf). Trotz des Anstiegs der angezeigten Straftaten im vergangenen Jahr zieht die Weiler Polizeirevierleiterin Kathrin Mutter eine „sehr positive Bilanz“. Sowohl in Friedlingen als auch in einigen anderen Bereichen erkennen die Ordnungshüter eine positive Trendwende in der Entwicklung. So konnte bei den Aggressionsdelikten wie Mord, Totschlag oder Vergewaltigung ein Rückgang verzeichnet werden, von 453 auf 325 sank die Zahl. Auch weniger Raubtaten stehen in der Statistik, zehn statt 14, was dem Projekt „Sifried“ geschuldet sei (siehe oben stehender Bericht).

„Ob man von einer Trendwende sprechen kann, dafür ist es noch zu früh“, erklärte Mutter am Dienstagabend im Gemeinderat. „Die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, zeigen aber Wirkung.“

Die Anzahl der Straftaten stieg im vergangenen Jahr von 7608 im Jahr 2016 auf 8663. Die ausländerrechtlichen Verstöße machten davon aber mehr als die Hälfte aus (4624 Fälle). Darüber hinaus gab es 1244 Vermögens- und Fälschungsdelikte (14 Prozent), auf Diebstahlsdelikte entfielen 15 Prozent (1268 Fälle). Hinzu kamen noch 522 Rauschgiftdelikte (sechs Prozent), wobei diese Zahl wenig aussagekräftig ist. Je mehr gesucht wird, umso mehr finden die Beamten.

Werden die „Ausländerdelikte“ aus der Statistik herausgerechnet, bewegt sich die Zahl der Straftaten auf ähnlichem Niveau wie in den Vorjahr, in Friedlingen sinkt die Zahl hingegen seit 2015.

Die so genannte Häufigkeitszahl lässt einen Vergleich mit anderen Kommunen im Land zu. Demnach wird deutlich, dass die Kriminalitätsbelastung in Weil hoch ist, „das sind die geografischen Gegebenheiten“, verwies Mutter auf die Grenznähe. 62 Prozent seien nicht-deutsche Tatverdächtige, wobei dies vor allem Schweizer, Franzosen, Türken und Italiener seien. Der Fokus der Ordnungshüter liegt auf der Weiler Kneipenmeile entlang der Hauptstraße, dem Rheinpark, dem Berliner Platz und auch Friedlingen.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche sank 2017 nochmals leicht auf 69, wobei die Hälfte im Versuchsstadium scheiterte. 2015 gab es noch 105 Wohnungseinbrüche in der Stadt Weil.

Die absoluten Kriminalitätszahlen seien hoch, weiß auch Polizeipräsident Bernhard Rotzinger. Der Polizei sei dabei wichtig, die Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum zurückzudrängen, was sich auf das Sicherheitsgefühl der Bürger auswirke. „Da sind wir dran.“ Das Konzept: „Wenn sich einer der Störer aus der Deckung wagt, kümmern wir uns darum.“

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