Weil am Rhein Velodiebe schlagen häufig zu

Marco Fraune
 Foto: sba/Andreas Gebert

Sicherheit: Besonders am Rheincenter werden Räder geklaut / Bei der Weiler Polizei ist ein Monat nach Grenzöffnung größtenteils der Alltag zurück / Kaum Einbrüche

Weil am Rhein - Der Alltag ist einen Monat nach der Grenzöffnung weitgehend im Weiler Polizeirevier eingekehrt. Mit dem Mehr an Verkehr steigt die Zahl der Unfälle, Fahrraddiebe treiben ihr Unwesen und auch Ladendiebe ziehen durch die Geschäfte. Einbrecher halten sich hingegen noch zurück.

Direkt an der Grenze zur Schweiz und nach Frankreich sind in diesen Tagen am Rheincenter abgestellte Fahrräder ein beliebtes Diebesgut. Wie diese vorgehen, bemerkte eine Polizeistreife am Dienstag gegen 17 Uhr bei zwei Jugendlichen im Bereich der Minigolfanlage. Die beiden waren mit einem Fahrrad unterwegs, wobei einer der beiden auf dem Lenker Platz genommen hatte. Die Polizisten nahmen dann wahr, dass die beiden an einem Fahrradständer anhielten und blitzschnell ein Fahrrad entnahmen und in Richtung der Dreiländerbrücke flüchteten, schilderte die Polizei gestern in einer Pressemitteilung. Die Täter im Alter von 14 und 15 Jahren konnten durch die Polizei jedoch eingeholt und vorläufig festgenommen werden.

Viele Räder verschwinden

Während dieses geklaute Mountainbike an den rechtmäßigen Besitzer ausgehändigt wurde, verschwinden viele Räder. Im unteren zweistelligen Bereich lag die Zahl der geklauten Velos allein in der vergangenen Woche in Weil, wie Polizeisprecher Jörg Kiefer im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. „Es handelte sich nicht nur um hochwertige Fahrräder und nicht alle waren abgeschlossen.“

Obwohl zuletzt auch zwei hochwertige E-Bikes, eines im Wert von 6000 Euro, in der Grenzstadt gestohlen wurde, sei dies eher die Ausnahme. „Solche Räder lassen die Besitzer nicht aus dem Blick.“ Aber auch so fällt den Ordnungshütern aktuell Weil am Rhein bei den Fahrraddiebstählen landkreisweit negativ auf.

Ladendiebe aktiv

Im Rheincenter, aber auch in anderen Geschäften wie dem Kaufring haben die Ladendetektive wieder viel zu tun, berichtet der Polizeisprecher. Meistens landen die Protokolle dann bei der Polizei. Die Beamten rücken nur aus, wenn der Ladendieb Ärger macht oder die Personalien geklärt werden müssen. Mindestens einmal täglich ist das schon wieder der Fall. Geklaut wird die gesamte Bandbreite von Lebensmitteln über Taschen bis zu Schuhen. Eine gezielte Diebestour habe es noch nicht gegeben.

Mehr Unfälle

Noch häufiger werden die Polizisten wieder zu Unfällen gerufen, teilweise im zweistelligen Bereich liegt man hier. „Es ist wieder viel los auf den Parkplätzen“, bemerkt Kiefer, vor allem dortige Rempler müssen aufgenommen werden. Es handele sich hier um echte „Zeitfresser“ für die Beamten. Dies sei anders als in der Schweiz, wo die Ordnungshüter zu solchen Fällen nicht erscheinen, oder nur gegen eine entsprechende Gebühr.

Wie groß der Unterschied zwischen dem Corona-Shutdown und der aktuellen Phase ist, könne erst bei der Erstellung der Auswertung genau benannt werden. „Ich bin auf die Statistik gespannt, da es eine besondere Zeit war. Aber auch sonstige Unfälle gebe es wieder häufiger.

Wenig Einbrüche

Einen Monat nach der Grenzöffnung bleiben Wohnungen und Häuser weitgehend noch von Einbrechern verschont, die speziell in der dunklen Jahreszeit ansonsten auf der deutschen Seite des Oberrheins von Frankreich kommend die offenen Grenze als Fluchtweg nutzen. Die Polizei hofft, dass der Status quo mit den geringen Zahlen lange bleibt.

Feiern und Lärm

Gespannt ist Polizeisprecher Kiefer darauf, wenn die Diskotheken im Umkreis wieder öffnen und so es zu „4-Uhr-Einsätzen“ komme, wenn Streitereien und Körperverletzungen anstehen. Angesichts des warmen Wetters und der allgemeinen Coronaauflagen-Lockerung haben die Ruhestörungen jedoch schon zugekommen. Die Zahl der Fälle liegt an Wochenenden in Weil bereits im zweistelligen Bereich. Der Dreiländergarten, der Rheinpark und private Feiern im Garten sind Orte, wo es einigen zu laut zugeht.

Ärger wegen Maske

Abgenommen haben zumindest die Streitereien wegen der Maskenpflicht in der Tram oder an den Haltestellen, weiß Kiefer. Dies führt er auf darauf zurück, dass diese nun auch auf Schweizer Seite gilt. Anzeigen wegen der Nichteinhaltung der Abstandsregeln oder dass zu viele Personen an einem Ort sind, gebe es hingegen nicht. „Das ist schwierig festzustellen“, weiß Kiefer.

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