71 der insgesamt 161 Etappen sind damit geschafft. Vom Stilfser Joch wird es auf elf weiteren Abschnitten weitergehen bis nach Biasca im Tessin. Dann ist nach Etappen immerhin die Hälfte der Strecke bewältigt. Für den Rest bis nach Monaco gibt sich Neumann dann noch zweieinhalb Jahre Zeit. „Dann werde ich 80, vielleicht klappt’s ja zu meinem Geburtstag im August.“
In diesem Jahr 20 weitere Etappen geplant
Dass das keineswegs selbstverständlich ist, wissen Neumann und Grothe ganz genau. Aber beide bilden ein gutes Team, sind prima aufeinander abgestimmt. „Das passt“, sagt Neumann, „wir laufen immer drei bis vier Stunden und trinken dabei nur ein wenig. Danach gibt’s eine längere Rast, ehe es wieder weiter geht.“ Manchmal gehen beide auch mehr als eine Etappe. „Wenn ich mittags um 14 Uhr schon am Ziel bin, dann will ich doch nicht den Rest des Tages rumsitzen“, sagt Neumann. So kam es, dass sie vergangenen Sommer 15 Etappen in zwölf Tagen und 90 Stunden Gehzeit schafften, 227 Kilometer zurücklegten und dabei 12 246 Höhenmeter bergauf und 11 311 Höhenmeter bergab bewältigten.
Die Erlebnisse auf der großen Wandertour entschädigen dabei für alle Mühen. „Wenn man das erst mal anfängt, dann kommt man nicht mehr davon los.“ Die Gastfreundschaft der Menschen entlang der Route findet Neumann überwältigend. Da kommt es dann schon mal vor, dass Zimmervermieter, die einem vorher wegschickten, weil alles belegt ist, plötzlich doch noch mit dem Auto hinterherkommen und das Kinderzimmer als Notschlafplatz anbieten. Und deshalb will Neumann es nun auch bis nach Monaco schaffen, „wenn ich gesund bleibe“.
Die nächste Etappe in diesem Jahr erfolgt mit dem Start an der Refugio Saoseo östlich vom Berninapass. Die Route führt zuerst südlich und dann über Tirano und Poschiavo. Von dort aus geht es westlich auf 20 Etappen über Biasca bis nach Ulrichen.
Einer der Höhepunkte, so Grothe, wird wohl die Etappe von Biasca zur Capanne d´Efra mit 1973 Höhenmetern und acht Stunden Gehzeit sein. Die Capanne d ´Efra ist eine ehemalige nicht bewirtschaftete Schäferhütte.
Die beiden Haltinger haben geplant, je nach Witterung und Schneevorkommen in diesem Jahr bis zu Grand-Saint-Bernard zu laufen.