Weil am Rhein Viele sind dankbar für die Impfung

Adrian Steineck
 Foto: sba/Thomas Frey

Hausärzte haben mit dem Impfen begonnen / Nur wenige Tage im Voraus planbar

Weil am Rhein -  Seit Dienstag dürfen bundesweit auch Hausärzte Wirkstoffe gegen Covid-19 impfen. Wie die ersten Erfahrungen sind, dazu hat sich unsere Zeitung bei Weiler Hausärzten umgehört. Geduld haben und zweigleisig fahren – sich also parallel weiterhin um einen Termin im Kreisimpfzentrum (KIZ) bemühen – wird dabei unisono von den Ärzten empfohlen.

„Das Telefon läuft heiß“, sagt Heidi Jakob-Frey von der Haltinger Arztpraxis Christian Frey. Man habe am Donnerstag mit dem Impfen begonnen, daher ließen sich noch keine Erfahrungen schildern. 19 Impfdosen habe man erhalten, diese werden jetzt nach und nach verimpft. „Auf jeden Fall sollte man sich parallel um einen Termin im KIZ bemühen“, empfiehlt sie.

Auf der Internetseite der Praxis wird darum gebeten, von Anrufen und Fragen nach einer Warteliste vorerst abzusehen. Momentan könne aufgrund der wenigen verfügbaren Dosen und der jeweiligen unklaren Verfügbarkeit keine Liste erstellt werden.

„Sehr gut“ ist der Impfbeginn in der seit Januar unter dem Namen Hausärzte Dreiländereck bestehenden Gemeinschaftspraxis von Mario Steffens und Meike Terhorst in Friedlingen verlaufen. Sowohl bei der Bestellung als auch bei der Zusammenarbeit mit den Apotheken habe man positive Erfahrungen gemacht, sagt Meike Terhorst.

Da man urlaubsbedingt erst am Donnerstag mit dem Impfen gegen Covid-19 begonnen hat, wurden die sieben Fläschchen, die insgesamt 42 Impfdosen ergeben, am Donnerstag und Freitag verimpft.

Jeder niedergelassene Arzt soll 18 Impfdosen erhalten, im Fall der Praxisgemeinschaft gilt diese Zahl also mal zwei. Man habe somit sogar jeweils drei Impfdosen mehr erhalten, als vorgesehen war, freut sich die Medizinerin. „Man rechnet pro Fläschchen mit sechs Impfdosen, wobei es immer auch darauf ankommt, womit man den Wirkstoff aufzieht“, legt sie dar.

Diese und kommende Woche wird der Wirkstoff von Biontech verimpft. Es werde „spannend“, wenn die Hausarztpraxen den Wirkstoff von Astrazeneca erhalten, ist Meike Terhorst überzeugt. Sie ist auch Impfärztin im KIZ Müllheim, wo momentan sowohl das Vakzin von Biontech als auch das von Astrazeneca verimpft wird. „Manche Patienten sagen: Hauptsache geimpft. Aber viele haben auch Bedenken wegen möglicher Nebenwirkungen bei einer Impfung mit Astrazeneca“, weiß sie.

Zwar sei es momentan so, dass die Patienten sehr dankbar für die Impfung sind. Aber Terhorst hält es für möglich, dass die Zahl der Impfungen in den Hausarztpraxen zurückgeht, wenn diese Astrazeneca erhalten.

Christian Lehmann von der Regiopraxis (Gemeinschaftspraxis Bach Lehmann Lehmann Löffler) an der Hauptstraße beurteilt die Situation ähnlich. „Das Impfen läuft bei uns in der Praxis gut an, und wir tun unser Bestes“, sagt der frühere Sprecher der Weiler Ärzte.

Für die Hausärzte bedeute das Impfen einen „Riesenaufwand“, sagt Lehmann. „Was unser Team hier leistet, ist prima, aber es bleibt eine Herausforderung“, bringt er es auf den Punkt. So habe man etwa erst am Donnerstag erfahren, welcher Impfstoff und wie viele Impfdosen in der Woche darauf verfügbar sind. „Wir haben diese Woche den Impfstoff von Biontech/Pfizer verimpft, nächste Woche vermutlich auch“, sagt der Mediziner.

Zugleich bittet er alle impfberechtigten Personen um Verständnis dafür, dass die Belastung der Hausärzte derzeit hoch ist. Er rät ebenfalls dazu, sowohl beim Hausarzt als auch im KIZ nach einem Termin zu schauen, und begrüßt es, dass nach jetzigen Stand die Kreisimpfzentren bis in den Herbst hinein geöffnet bleiben sollen.

Als „gut“ bezeichnet Regine Kullen von der gleichnamigen Arztpraxis am Berliner Platz den Impfbeginn bei den Hausärzten. Man fühle sich ausreichend mit Infos versorgt, und alles sei gut organisiert. „Die Patienten sind vorbereitet, und wir sind vorbereitet“, sagt die Medizinerin. „Wir haben in der ersten Woche 18 Impfdosen erhalten und haben daraufhin 18 unserer Patienten auf drei Tage verteilt einbestellt“, schildert sie das Prozedere.

Wer geimpft wurde, muss für 30 Minuten, bei Risikopatienten für 45 Minuten zur Nachbeobachtung da bleiben. Geimpft wird ab acht Uhr morgens, erst danach beginnt die reguläre Sprechstunde. Verimpft wurde in der ersten Woche das Vakzin von Biontech/Pfizer, das auch in der kommenden Woche verfügbar sein soll.

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