Weil am Rhein Viele Wege führen zum Ziel

Weiler Zeitung

Berufsorientierung: Realschule Dreiländereck bietet vielfältige Möglichkeiten

Schule geschafft – was dann? Um jungen Menschen rechtzeitig Hilfe bei der Berufswahl zu geben, veranstaltet die Realschule Dreiländereck wieder am 13. und 14. März Berufsorientierungstage. Denn jeder Schüler soll möglichst wissen, wie es am Ende der Schulzeit weitergeht. Soll eine weiterführende Schule besucht oder eine Berufsausbildung begonnen werden?

Von Siegfried Feuchter

Weil am Rhein. „Die Berufsorientierung gehört zum Schulprofil und ist ein wichtiger Bildungs- und Erziehungsauftrag“, sagt Rektorin Gertrud Wittek mit Hinweis auf die neuen Bildungspläne, die die „Berufliche Orientierung“ verankern. Die Weiler Realschule nimmt diesen Auftrag sehr ernst, um den Schülern die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten und auch Ausbildungsberufe näherzubringen. Und das ist nicht nur während der beiden Berufsorientierungstage der Fall, sondern das ganze Jahr über. Neben Lehrern sind externe Fachleute eingebunden. Auch in der Lehreraus- und -fortbildung wird die berufliche Orientierung stärker berücksichtigt, wie Thomas Schenk vom Kultusministerium erklärt. Die Realschule Dreiländereck hat ein Konzept mit dem Titel „Curriculum Berufswegeplanung“ entwickelt, das von der fünften bis zur zehnten Klasse zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen zur beruflichen Orientierung zum Ziel hat. Das fängt beispielsweise in den fünften Klassen damit an, dass das ganze Jahr über IT-Unterricht und ein Zehn-Finger-Schreibkurs sowie ein Nähmaschinen- und Bohrmaschinenführerschein angeboten werden. Die Sechstklässler haben jeweils vor den Osterferien zwei Projekttage mit Blick auf die Wahl des vierten Kernfachs. Da werden beispielsweise das Phaenovum in Lörrach, das trinationale Umweltzentrum oder ein Bauernhof besucht.

Während der Berufsorientierungstage wird den Siebtklässlern die Möglichkeit geboten, den Arbeitsalltag und Berufe bei einem Besuch nach Wahl kennenzulernen.

Für die achten und neunen Realschulklassen ist laut Rektorin Wittek der Besuch der Ausbildungsbörse verpflichtend. Den Achtklässlern werden während der beiden Berufsorientierungstage, an denen an der Realschule kein normaler Unterricht stattfindet, verschiedene Berufsbilder vorgestellt. Dabei kommen zehn bis zwölf Firmenvertreter und auch Auszubildende in die Schule. Betriebsbesichtigungen sind ebenso eingeplant, damit die Schüler sich eingehend informieren können. Darüber hinaus ist das ganze Schuljahr über soziales Engagement gefragt, denn die Schüler der achten Klasse verbringen 30 Stunden in einer sozialen Einrichtung.

Für die Neuntklässler, die im Herbst eine Woche lang in einem Beruf nach Wahl ein Praktikum absolvieren müssen, steht bei den Berufsorientierungstagen ein Bewerbungstraining im Mittelpunkt. Wie präsentiere ich mich, wie gehe ich auf Firmen zu? Worauf kommt es an?, lauten Fragen. Zudem stellen sich auch Unternehmen wie Vitra, Raymond, Sparkasse und Roche vor. Die Zehntklässler nutzen die beiden Tage zur intensiven Prüfungsvorbereitung. In den Monaten zuvor hatten sie Gelegenheit, weiterführende Schulen kennenzulernen, außerdem kommt jeden ersten Dienstag im Monat eine Berufsberaterin in die Realschule.

Interesse und Beteiligung an der Berufsorientierung bezeichnet Gertrud Wittek im Gespräch mit unserer Zeitung als gut. „Je früher ein Schüler sich mit den Möglichkeiten auseinandersetzt, desto besser kann er die Weichen für sein späteres Berufsleben stellen“, sagt die Realschulrektorin und fügt hinzu: „Es gibt viele Wege, die zum Ziel führen.“ Dabei sei der Besuch des Gymnasiums mit dem Abschluss Abitur nicht das allein Selig machende, es sei auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels erstrebenswert, einen Handwerksberuf zu erlernen, auch wenn das bei vielen Schülern derzeit nicht „in“ sei. „Da muss ein Umdenken stattfinden“, betont Wittek.

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