Weil am Rhein Vielfältig interessiert und stets unternehmungslustig

Weiler Zeitung
Vitale Jubilarin: Emilie Giesler kann ihren 85. Geburtstag feiern. Foto: sc Foto: Weiler Zeitung

Jubilarin: Emilie Giesler, frühere Lehrerin an der Karl-Tschamber-Schule und Realschule, ist 85 Jahre alt

Weil am Rhein (sc). Von 1960 an unterrichtete Emilie Giesler zuerst an der Karl-Tschamber-Schule, später an der Realschule. Heute feiert die bekannte Lehrerin ihren 85. Geburtstag.

Ihr Leben und die Erinnerungen, sagt die Jubilarin, würden ein ganzes Buch füllen. Der Zweite Weltkrieg mit seinen Bombennächten und den Tieffliegerangriffen, daneben Erinnerungen an Schwimmen, Versteckspiel in Feldscheunen oder das Teilnehmen an einem Laientheater und die Verfolgung der Studentengemeinde – so vieles hat Emilie Giesler zu erzählen, „vom großen Glück und schweren Zeiten“.

In Mönchengladbach ist Emilie Giesler mit einem jüngeren Bruder aufgewachsen. In Stettin und in Leipzig besuchte sie bis zum Abitur die Schule. Es folgte ein Studium an der pädagogischen Fakultät der Universität Leipzig. Ein Jahr unterrichtete Emilie Giesler in Jüterbock in der Nähe von Potsdam, danach war sie als Lehrerin für ein weiteres Jahr in Leipzig tätig.

Aus politischen Gründen musste sie ihren Arbeitsplatz verlassen. Aufenthalte in den Flüchtlingslagern Berlin, Weinsberg und Stuttgart folgten. In Gengenbach absolvierte die Jubilarin erneut die Ausbildung zur Lehrerin, um dann mit 27 Jahren nach Weil am Rhein zu kommen.

In der Karl-Tschamber Schule, damals noch Grund- und Hauptschule, waren Englisch und Deutsch ihre Hauptfächer. Nicht nur das Lehren, auch das Lernen liegt Emilie Giesler im Blut. Erneut absolvierte sie ein weiteres Studium, denn sie ließ sich zur Realschullehrerin ausbilden. Ab 1972 unterrichtete sie dort in den Hauptfächern Deutsch und Englisch, aber auch Geschichte, Gemeinschaftskunde, Erdkunde und, was sie besonders mochte, Biologie gehörten zu ihren Unterrichtsfächern. Mit 62 Jahren ging die engagierte Lehrerin in Pension. Dennoch, für weitere vier Jahre widmete sie sich an der Abendrealschule der Erwachsenenbildung, indem sie dort Deutsch und Englisch lehrte.

Zwei Kinder hat Emilie Giesler groß gezogen, heute gehören zwei Enkel und ein Urenkel zur Familie. Langweilig ist es der Pensionärin nie geworden. Sie interessiert sich für Sprachen wie Englisch, Französisch und Russisch. Das Lernen sei ein gutes Mittel gegen das Vergessen, sagt die Jubilarin. Im Literaturseminar der VHS macht es ihr Freude, „nach literarischen Gesichtspunkten zu lesen“. Emilie Giesler liebt klassische Konzerte, vor allem aber Orgelkonzerte, die sie gerne besucht. Auch das Reisen macht ihr Freude wie mit dem VW-Bus in den hohen Norden oder zuletzt mit einer Freundin in die Schweiz.

„Mein ganzes Leben hat mich mein Glaube getragen“, sagt die Jubilarin. In guten wie in schlechten Zeiten sei dieser Glaube stets ein Kraftquell gewesen. Ihr Wunsch ist es, dass der jetzige gesundheitliche Zustand noch lange so bleibe. Mit der Familie, Freunden, Kollegen und Verwandten wird es am Jubelfest ein „Kulturprogramm“ geben, danach sind alle zu einem Essen eingeladen.

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