Weil am Rhein Vielfältige Verdienste für die Stadt

Saskia Scherer
Heinz Kasper wird heute 80 Jahre alt. Foto: Anita Indri-Werner

Jubilar: Heinz Kasper hat in seinen 80 Lebensjahren eine Menge erlebt und bewegt

Weil am Rhein - Mit Leib und Seele Lehrer und 43 Jahre lang als Gemeinderat der Freien Wähler, so ist Heinz Kasper, der heute im Kreise seiner Familie seinen 80. Geburtstag feiert, in der Stadt bekannt. Als Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, das ihm in Stuttgart verliehen wurde, erfuhr der Jubilar eine besondere Ehre für seine Lebensleistung.

Als Siebenjähriger kam der Jubilar, der in Gablonz im Sudetenland geboren wurde, mit seiner Familie nach Friedlingen. Dort besuchte er die Rheinschule und später das Hans-Thoma-Gymnasium in Lörrach.

Viele Jahre Realschulrektor

Schon früh wusste Kasper, dass er Lehrer werden wollte. An der Pädagogischen Hochschule in Freiburg legte er die Prüfung für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen ab. Gleichzeitig besuchte der Jubilar die Uni Basel, wo er sich in der englischen und französischen Sprache ausbilden ließ. Nicht müßig nahm er in dieser Zeit die unterschiedlichsten Jobs als Securitas-Wachmann, Tankwart oder auch als Dolmetscher an, um so Geld zu verdienen. Nun ging es für ein Jahr als Lehrer für Deutsche Konversation an das Goldsmith College der University of London. Dort entstanden Freundschaften und damit wurde der Grundstock für die Schüleraustausche zwischen Weil am Rhein und London gelegt.

Als Englisch-Dozent arbeitete Heinz Kasper von 1965 bis 1974 an der VHS Weil. Danach war er zehn Jahre lang Mitglied in der Kommission des Kultusministeriums zur Erstellung der Englisch-Prüfungsaufgaben für Realschulen. Von 1978 bis 1992 hatte er einen Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule Lörrach für Methodik und Didaktik des Englisch-Unterrichts. Es folgte 1979 die Ernennung zum Realschulrektor an der Realschule Heitersheim. Ab dem Jahr 1992 war er Rektor der Realschule und Leiter der Städtischen Abendrealschule in Weil am Rhein. Als Geschäftsführender Schulleiter der Weiler Schulen agierte der Jubilar von 1996 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2004.

Kulturring-Vorsitzender

Sich in „seiner Stadt“ einzubringen, war für den Jubilar selbstverständlich. Gemeinsam mit Walter Schöne brachte Heinz Kasper den Kulturring (den Zusammenschluss der Weiler kulturtreibenden Vereine) auf den Weg. Von 1984 bis 1996 leitete er den Vorsitz. In dieser Zeit tat er sich als Herausgeber und Autor des Kulturmagazins „Willa“ hervor.

43 Jahre Gemeinderat

Es gab zudem eine weitere Seite im Engagement des Jubilars. 43 Jahre lang war er als Gemeinderat aktiv. Das brachte ihm den Titel des Gemeinderats ein, der am längsten in der Runde mitarbeitete. Nachdem er 1968 die Freie Wählervereinigung in Weil am Rhein mitbegründet hatte, übernahm er bis 1974 deren Vorsitz. Von 1971 bis 2001 wurde der Jubilar in den Gemeinderat gewählt, wo er den Vorsitz der Fraktion der Freien Wähler hatte und zeitweise erster oder dritter Stellvertreter des Oberbürgermeisters war. Mit drei Oberbürgermeistern – Otto Boll, Peter Willmann und Wolfgang Dietz – arbeitete er zusammen, bis er sich 2014 in den verdienten Gemeinderats-Ruhestand begab.

Einige Meilensteine

Noch heute habe er sowohl zu den Kollegen in der Schule als auch zu den Mitstreitern im Gemeinderat einen guten Kontakt. Ganz besondere Meilensteine während seiner Zeit als Gemeinderat waren die Eingemeindungsverhandlungen. „Oft herrschte eine eisige Stimmung, denn weder die Haltinger noch die Märkter sind sehr erfreut gewesen“, erinnert sich Kasper. Die Zollfreie und viele andere Entscheidungen wurden vom Jubilar mitgetragen. Nur eines, so sagt er, sei nicht gelungen, nämlich der Stadt ein Zentrum zu geben und den „Durchstich“ nach Friedlingen zu realisieren. Dies bedauert Kasper heute sehr.

Die Familie

Mit seiner Frau Hannelore, die er 1965 kennenlernte, genießt der Jubilar nun sein Leben. Das Paar, das 1969 geheiratet hat, hat einen Sohn, eine Tochter, und zur Familie gehören vier Enkelkinder im Alter von drei bis zehn Jahren. Jetzt hat Heinz Kasper viel Zeit für seine Familie, die er mit Vergnügen nutzt.

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