Weil am Rhein „Villa Eckert“ erweitert Angebot

Weiler Zeitung

Projekt: Neue ambulant betreute Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz / Vor Umzug

Weil am Rhein - Die „Villa Eckert“ steht kurz vor dem Umzug und erweitert ihr Angebot. Neue ambulant betreute Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz entstehen damit.

Seit 13 Jahren besteht in Weil am Rhein eine Demenz-Wohngemeinschaft, die „Villa Eckert“. Hier haben bisher neun Menschen mit Demenz die Möglichkeit, in einer ambulant betreuten Gemeinschaft ein eigenes Zimmer zu mieten und betreut zusammen zu wohnen und zu leben. Auch nehmen sie die Unterstützungsangebote wie das Waschen und Kochen in Anspruch.

Da der Bedarf nach speziellen Wohnformen für Menschen mit Demenz steigt und die Angebote hierzu fehlen, hat sich der Caritasverband für den Landkreis Lörrach als Träger und Vermieter zusammen mit der für die Alltagsbetreuung bisher schon beauftragten Katholischen Sozialstation bereits seit 2017 auf die Suche nach neuen und größeren Räumen gemacht, heißt es.

Laut Geschäftsführerin Gudrun Schemel war es ein Glücksfall, dass die städtische Wohnbau Weil am Rhein gerade zu dieser Zeit an der August-Bauer-Straße in Weil ein neues Wohnobjekt plante. Daher war man sehr schnell von einer gemeinsamen Partnerschaft überzeugt und Caritasverband, Sozialstation sowie die Alzheimerinitiative Dreiländereck wurden in die Konzeption mit eingebunden.

In Kürze bezugsfertig

Nach drei Jahren sei man nun am Ziel, freut sich Schemel – und ein umfangreiches Angebot mit zwei voneinander unabhängigen ambulant betreuten Wohngemeinschaften mit jeweils zwölf Plätzen ist in Kürze bezugsfertig.

Die gemeinsamen Partner Caritasverband, Sozialstation und Alzheimerinitiative haben als Umzugstermin für die bisherige Wohngemeinschaft Villa Eckert Anfang August fest im Terminkalender stehen. Einen Monat später soll dann der Einzug von neuen Bewohnern in die zweite Wohngruppe erfolgen.

Die ersten „Neuen“ stehen schon fest. Die Warteliste sei noch lang, weiß die Vorsitzende der Alzheimerinitiative, Juliane Heyn-Best. Aber Neuanfragen könnten jederzeit gestellt werden. „Wir wollen das bisher sehr geschätzte familiäre Ambiente in den neuen WG’s ebenfalls schaffen“, erläutert sie.

Die Möbel für die Einzelzimmer mit Dusche und WC bringt jeder Bewohner mit, aber gerade für die Gemeinschaftsräume müssen neue Anschaffungen getätigt werden. Daher sind Spenden an die Alzheimerinitiative sehr willkommen, heißt es.

Die neuen gemeinsamen Räume mit ihrer offenen Küche bieten laut dem Konzept eine ideale Basis für die Alltagsbegleitung speziell für Menschen mit Demenz. Diese reagieren demnach sehr positiv auf Gerüche beim Kochen.

Essen und Garten

Die Bewohner können nach dem täglich auf ihre speziellen Wünsche hin frisch gekochten Essen auch eine speziell für sie eingerichtete Spülmaschine einräumen, erläutert die Pflegedienstleitung Gabriela Rüter-Bürgin. Das sei eine der vielen räumlichen Gegebenheiten, die Bewohner mit ihren noch bestehenden Fähigkeiten in den Alltag mit einzubinden.

Die Wohngruppe wird seit Jahren von Ehrenamtlichen in der Betreuung unterstützt. Die neue Gartenanlage bietet sich für gemeinsame Treffen oder Einzelbetreuung durch die Ehrenamtliche sowie auch für kleine Spaziergänge der Bewohner an, freuen sich die Verantwortlichen.

Auch für die Angehörigen der Bewohner, die in der Umsetzung des neuen Konzepts auch weiterhin eine wesentliche Rolle einnehmen sollen, wird die Neugestaltung der Wohngruppe eine besondere Erfahrung bringen, ist man sich gewiss.

Einige neue Mitarbeiter

Dass die neue Herausforderung auch personell gemeistert werden kann, ist sich Erich Schwär, Geschäftsführer der Katholischen Sozialstation, sicher. Das bestehende Team habe eine so hohe Erfahrung, Qualität und Motivation, die dupliziert wird. Es konnten bereits aufgrund von Weiterempfehlungen einige neue Mitarbeiter gefunden werden. Aber Bewerbungen von Interessierten, die gut mit älteren und dementen Menschen umgehen können, seien weiter willkommen.

„Wir werden alle auch ohne große Vorkenntnisse an einem sehr interessanten Arbeitsplatz in einem engagierten Team vor Ort einarbeiten und schulen“, erklärt Schwär. So seien alle auf den bevorstehenden Umzug, der von den Angehörigen der Bewohner organisiert wird, gespannt.

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