Weil am Rhein „Vis-a-vis“ offiziell gestartet

Weiler Zeitung
Bei der Enthüllung des Modellprojektes: OB Wolfgang Dietz (von links), Jean-Marc Deichtmann, Bürgermeister von Hüningen, Claudine Ganter, Präsidentin der Commission Relations Internationales et Transfrontalières der Region Grand-Est, und Christèl Willer, Vize-Präsidentin des Conseil Régional. Fotos: Martina Proprenter Foto: Weiler Zeitung

Spatenstich: Innerhalb von zwei Jahren soll der grenzüberschreitende Park entstehen

Eine Baugrube am Fuße der Dreiländerecke weist darauf hin, welch großes grenzüberschreitendes Projekt hier in den kommenden zwei Jahren realisiert wird: Auf 20 000 Quadratmetern entsteht ein grenzüberschreitender Park, mit Erweiterung des Rheinparks auf deutscher und einem geplanten neuen Stadtviertel auf französischer Seite. Am Samstag trafen sich Vertreter der beiden Städte zum Spatenstich.

Martina Proprenter

Weil am Rhein/Hüningen. „Heute ist ein großer Tag für Hüningen, Weil und Basel“, freute sich Jean-Marc Deichtmann, Bürgermeister von Hüningen. Der Rhein als natürliche Trennung zwischen den Ländern hindere die Partnerschaft und den Austausch dieser aber nicht, vielmehr sei in den vergangenen sechs Jahrzehnten die Städtepartnerschaft intensiviert worden.

Mit dem Projekt „vis-a-vis“ soll diesem zusätzlich Leben eingehaucht werden. Davon sollen nicht nur zukünftige Bewohner des geplanten Flussviertels „Les Jetées“ profitieren, sondern auch die rund zwei Millionen Anwohner der Region.

Die Realisierung des 20 000 Quadratmeter großen Parks beidseits des Rheins sei auch eine Erinnerung an die Geschichte der Stadt. Denn auf französischer Seite wird der Place Abbatucci ins Zentrum gerückt, samt Stele zur Erinnerung an den Festungskommandanten der Festung Hüningen. OB hebt Verbindenes hervor Den Blick aufs Verbindende stellte auch Weils Oberbürgermeister Wolfgang Dietz heraus. Luftbilder der beiden Städte, zwischen Dreiländer- und Palmrainbrücke, erinnerten ihn an zwei Menschen, die sich ansehen, sich gegenüber stehen. Beim Projekt gehe es nun nicht um Gegensätzliches, sondern darum, „sich in die Augen zu schauen“, das Verbindende der Region ins Zentrum zu rücken. „Europa ist nie eine Einbahnstraße“, sagte Dietz, wichtig sei, dass sich die Menschen „in beide Richtungen“ bewegen und nicht nur zum Einkaufen über die Brücke gehen.

Sein Dank für den ersten realisierten Baustein des trinationalen Stadtentwicklungsprojekts „3Land“ richtete er denn auch an die EU-Parlamentarier, auch wenn keine vor Ort sein konnten. „Das Projekt Interreg ist ein Segen für die Region“, versicherte er. Dieser Fonds für regionale Entwicklung der Europäischen Union kofinanziert Vis-a-Vis mit zwei Millionen.

Für dieses verwiesen auch Christèl Willer, Vize-Präsidentin des Conseil Régional, und Claudine Ganter, Präsidentin der Commission Relations Internationales et Transfrontalières der Region Grand-Est, an die Bedeutung für die Region. So wurde etwa mit der grün-blauen Tramlinie die Region bereits belebt, nun werden sich die drei Länder dank der Rheinuferbebauung als grünes Erholungsgebiet dort direkter begegnen können.

Qualifiziert für die Förderung hat sich das Projekt laut Darstellung des Trinationalen Eurodistricts Basel (TEB), da der neue Park auf ehemaligen Industrieflächen entstehen wird, so leerstehende Flächen neu genutzt werden, statt neue Böden zu versiegeln: „Auf diese Weise trägt das Projekt zum Erhalt der Biodiversität und zum Schutz der natürlichen Umwelt bei.“ Städtebauliches Modell In der Garnisionskirche wurde im Anschluss das städtebauliche Modell enthüllt. Christian Renner, Leiter des Stadtbauamts Weil am Rhein, und Richard Horn, Directeur des Services technique Hüningen, stellten das binationale Projekt vor. In Hüningen soll dabei die Rue de France, die direkte Verbindungsstraße von der Brücke her, wieder belebt werden, nicht nur mit Wohnungen, sondern auch mit neuen Geschäften. Auf Weiler Seite wird der Rheinpark um zwei Hektar auf fünf Hektar vergrößert werden.

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