Weil am Rhein Vom Kant in die weite Welt

Anita Indri-Werner

„Weißt du noch?“ „Was hast du so gemacht?“, „Wie geht es dir?“ – beim Wiedersehen waren dies die ersten Fragen, die sich die ehemaligen Abiturienten des Kant-Gymnasium bei der Feier „50 Jahre Abitur“ stellten. Ulrich Obrist, Initiator der Veranstaltung, Heide Walker und Hanspeter Weiß hatten gemeinsam mit Schulleiter Martin Haas zum Festakt eingeladen.

„Weißt du noch?“ „Was hast du so gemacht?“, „Wie geht es dir?“ – beim Wiedersehen waren dies die ersten Fragen, die sich die ehemaligen Abiturienten des Kant-Gymnasium bei der Feier „50 Jahre Abitur“ stellten. Ulrich Obrist, Initiator der Veranstaltung, Heide Walker und Hanspeter Weiß hatten gemeinsam mit Schulleiter Martin Haas zum Festakt eingeladen.

Weil am Rhein - Gekommen waren Vertreter aller Jahrgänge, Lehrer und Schulleiter, die bereits im Ruhestand sind, sowie der Förderverein. Im Foyer, wo an Stellwänden Bilder und Texte die einzelnen Jahrgänge zeigten, trafen die Gäste ein. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Kant-Big Band.

„Es ist für mich ein beeindruckendes Bild“, sagte der Schulleiter angesichts der voll besetzten Turnhalle. Es sei ein Zeichen der Verbundenheit mit der Schule und untereinander, dass so viele gekommen waren. Sein Dank galt dem Organisationsteam. „Stärken wir das Kant“ – dies sei der Ort, an dem sich der Verstand der jungen Menschen entwickeln und reifen könne, sagte Haas.

Schulstreiche & Co.

Von Schulstreichen, Ausflügen, Reisen berichtete Obrist, was im Saal Erinnerungen weckte und zum Schmunzeln anregte. 1972 hatte er mit den Mitorganisatoren Walker und Weiß Abitur am Kant-Gymnasium gemacht. Somit gehörten sie zu den ersten Abiturienten im jungen Bundesland Baden-Württemberg.

Zum Dank und als Anerkennung für die „großartige Unterstützung“ bei der Organisation der Feier durch Haas überreichte Obrist dem Schulleiter ein Insektenhotel. Dieses wird seinen Platz auf dem Schulhof finden.

Die Aufgaben, die sich der Förderverein auf die Fahne geschrieben hat, stellte der Vorsitzende Egbert Nitzsche vor. Neben den jährlich wiederkehrenden Ausgaben, beispielsweise für das Schüler-Café oder die Hausaufgabenbetreuung, bringt sich der Verein, der 630 Mitglieder hat, auch bei der Finanzierung von Reisen und schulischen oder kulturellen Veranstaltungen ein.

Oberbürgermeister Wolfgang Dietz, ebenfalls ein Kant-Absolvent, hatte sein „Kantholz“ mitgebracht, das er einst bekam. Fragen stellen, Antworten erhalten, das gehöre zum Rüstzeug der Schule. Die Pädagogik, die Lehrmittel, die Methoden – vieles habe sich seither geändert.

Dank galt Martin Haas, den der OB als „zielorientiert und verlässlich“ bezeichnete. Auch die steigende Schülerzahl, derzeit gibt es eine Übergangsquote von 44,1 Prozent, sei eine Herausforderung. Mit dem Hallenbau und jedweder Unterstützung habe die Stadt Weil am Rhein ihren Anteil geleistet, die Schullandschaft zu verbessern. Dietz freute sich über die Gelegenheit zur Begegnung und dankte den Initiatoren für ihr Engagement.

Zwei ehemalige Schüler erzählen

Zwei „Ehemalige“ erzählen, wie sich die Welt für sie nach dem Abitur am Kant-Gymnasium vor 50 Jahren verändert hat. „Die Welt war damals besser als heute“, sagt Nicolaus Lorenz. Er sei schon immer ein Weltverbesserer gewesen und sein Berufswunsch war, Direktor der Weltgesundheitsorganisation zu werden. Das habe jedoch nicht geklappt. Pilot oder Schiffsoffizier, das hätte ihm auch gefallen. Dennoch konnte er als Chirurg und Geburtshelfer in seinem Leben viel bewegen.

Anstatt nach dem Abitur zum Militär zu gehen, verpflichtete er sich für den Entwicklungsdienst in Westafrika, im heutigen Burkina Faso. In dieser Zeit konnte durch eine Spendenaktion finanzielle Hilfe organisiert werden, die beispielsweise dem Ausbau des dortigen Krankenhauses und der Hebammenausbildung zugute kam. Im Krankenhaus in Waldshut und zuletzt im Kreiskrankenhaus in Lörrach war er beschäftigt. Neun Jahre Afrika, ein Jahr England – in seinem Leben ist er viel herumgekommen. „Die Medizin ist ein dankbarer Beruf.“

Manfred Müller-Mergelsberg stellt fest: „Die Zeit war am Anfang sehr ruhig, dann aber ist sie in die 1968er-Jahre übergegangen“, das habe sein Weltbild damals verändert. Er wusste, was er werden wollte, denn schon immer sei er auf die Chemie fixiert gewesen. Nach dem Abschluss des Studiums und dem Doktortitel fand er eine Anstellung bei der Ciba in Basel. Nachdem seine Frau Ingrid beruflich in die Innerschweiz musste, ging die Familie mit, und er pendelte fortan.

Im Jahr 2005 wurde seine Frau in die USA versetzt, auch hier zog die Familie mit. Dann kam für ihn eine kurze Zeit als Hausmann und zwar so lange, bis der Sohn aus dem Haus war. Nun konnte er sich wieder seinen eigenen Interessen widmen. 2008 begann er mit der Ausbildung zum Computerspezialisten. Heute arbeitet Müller-Mergelsberg an dieser Schule als Lehrer. „Für mich hat es gestimmt, so wie es gekommen ist.“

 

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