Zwei ehemalige Schüler erzählen
Zwei „Ehemalige“ erzählen, wie sich die Welt für sie nach dem Abitur am Kant-Gymnasium vor 50 Jahren verändert hat. „Die Welt war damals besser als heute“, sagt Nicolaus Lorenz. Er sei schon immer ein Weltverbesserer gewesen und sein Berufswunsch war, Direktor der Weltgesundheitsorganisation zu werden. Das habe jedoch nicht geklappt. Pilot oder Schiffsoffizier, das hätte ihm auch gefallen. Dennoch konnte er als Chirurg und Geburtshelfer in seinem Leben viel bewegen.
Anstatt nach dem Abitur zum Militär zu gehen, verpflichtete er sich für den Entwicklungsdienst in Westafrika, im heutigen Burkina Faso. In dieser Zeit konnte durch eine Spendenaktion finanzielle Hilfe organisiert werden, die beispielsweise dem Ausbau des dortigen Krankenhauses und der Hebammenausbildung zugute kam. Im Krankenhaus in Waldshut und zuletzt im Kreiskrankenhaus in Lörrach war er beschäftigt. Neun Jahre Afrika, ein Jahr England – in seinem Leben ist er viel herumgekommen. „Die Medizin ist ein dankbarer Beruf.“
Manfred Müller-Mergelsberg stellt fest: „Die Zeit war am Anfang sehr ruhig, dann aber ist sie in die 1968er-Jahre übergegangen“, das habe sein Weltbild damals verändert. Er wusste, was er werden wollte, denn schon immer sei er auf die Chemie fixiert gewesen. Nach dem Abschluss des Studiums und dem Doktortitel fand er eine Anstellung bei der Ciba in Basel. Nachdem seine Frau Ingrid beruflich in die Innerschweiz musste, ging die Familie mit, und er pendelte fortan.
Im Jahr 2005 wurde seine Frau in die USA versetzt, auch hier zog die Familie mit. Dann kam für ihn eine kurze Zeit als Hausmann und zwar so lange, bis der Sohn aus dem Haus war. Nun konnte er sich wieder seinen eigenen Interessen widmen. 2008 begann er mit der Ausbildung zum Computerspezialisten. Heute arbeitet Müller-Mergelsberg an dieser Schule als Lehrer. „Für mich hat es gestimmt, so wie es gekommen ist.“