Als Bürde empfindet es der 24-Jährige nicht, schon um die stetig wachsende Verantwortung zu wissen. „Ich bin sehr stolz.“ Nicht nachvollziehen kann er, dass von den insgesamt 30 jungen Italienern, die über „MobiProEU“ seinerzeit innerhalb von zwei Jahrgängen in den Landkreis Lörrach kamen, nur sechs geblieben sind. Es liege überwiegend daran, dass sie zu ihren Familien wollten. Obwohl seine Eltern zu Beginn auch traurig waren, dass der Sohn nach Deutschlang geht, seien sie nunmehr sehr stolz.
„Für unseren Beruf gibt es immer Arbeit hier“, weiß er um den Fachkräftemangel bei Bäckern, Konditoren und auch Metzgern. Er selbst will auf alle Fälle bleiben. „In Italien habe ich gar nichts mehr.“ In Weil am Rhein vermittelte Lederer ihm außerdem eine kleine Wohnung, die er immer noch hat und wo er sich sehr wohl fühlt – samt Familienanschluss.
Zu Beginn fiel es Fancesco Mingardo aber durchaus schwer. Schlechte Deutschkenntnisse, keine Metzger-Erfahrungen und eine neue Umgebung: „Ich habe nichts verstanden und die Leute sprachen dann auch noch Alemannisch.“ Ein halbes Jahr nach dem Start schickte ihn Lederer dennoch an die Verkaufstheke. „Schritt für Schritt“ sei der junge Mann von Beginn an eingeführt worden. Als Lederer seinem früheren Praktikanten irgendwann dann sagte, dass er der Nachfolger werden soll, hielt der 24-Jährige es für einen Spaß. „Für mich geht damit ein Traum in Erfüllung.“ Auch Joachim Lederer ist überzeugt. „Ich schätze ihn als sehr loyal ein.“