Weil am Rhein Von Weinflaschen und Ozeanen

Weiler Zeitung
Die Ausstellung „Sanaa. Die Architektur von Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa“ ist ab dem 12. September im Vitra Design Museum zu sehen. Foto: zVg/Fukutake Foundation/Noboru Morikawa

Vorschau: Ausstellungen im Jahr 2020 auf dem Vitra-Campus / Modelle, Pläne, Fotos und mehr

Weil am Rhein - Zahlreiche Ausstellungen werden in diesem Jahr im Vitra Design Museum, im Schaudepot und in der Gallery eröffnet. Zwei laufende Ausstellungen gehen diesen und nächsten Monat zu Ende.

Die Themen der neuen Ausstellungen sind vielfältig und reichen von Alltagsdingen über das Wohnumfeld bis hin zum Büro Sanaa in Tokio oder den Ozeanen der Welt.

Vitra Design Museum

„Home Stories. 100 Jahre, 20 visionäre Interieurs“ heißt die Ausstellung, die am 8. Februar im Vitra Design Museum eröffnet wird. Sie ist bis zum 23. August zu sehen.

Im Zentrum stehen laut Ankündigung die großen Zäsuren, die das Design und die Nutzung des westlichen Interieurs geprägt haben – von aktuellen Themen wie knapper werdendem Wohnraum und dem Verschwinden der Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben über die Entdeckung der Loftwohnung, aber auch dem Siegeszug einer ungezwungeneren Wohnkultur und dem Einzug moderner Haushaltsgeräte bis hin zu den ersten offenen Grundrissen.

Diese Umbrüche werden anhand von 20 stilbildenden Interieurs veranschaulicht, darunter Entwürfe von Architekten wie Adolf Loos, Finn Juhl, Lina Bo Bardi oder Assemble, Künstlern wie Andy Warhol oder Cecil Beaton sowie der Innenarchitektin Elsie de Wolfe.

Ab dem 12. September ist die Ausstellung „Sanaa. Die Architektur von Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa“ zu sehen, Laufzeit ist bis zum 7. März 2021. Das 1995 von Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa in Tokio gegründete Büro Sanaa zählt zu den einflussreichsten Architekturstudios unserer Zeit.

Die Bauten von Sanaa sind durch Klarheit und Transparenz gekennzeichnet, die Raumbeziehungen im Inneren dieser Bauten von einer in der zeitgenössischen Architektur einzigartigen Radikalität und Komplexität, heißt es in der Ankündigung.

Neben Modellen, Plänen, Zeichnungen, Möbelstücken und Nachbauten im Maßstab 1:1 umfasst die Ausstellung auch großformatige Fotografien und Filmprojektionen. Die Ausstellung wird von Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa kuratiert und gestaltet.

Vitra Schaudepot

Im Schaudepot wird am 29. Februar die Ausstellung „Gae Aulenti. Ein kreatives Universum“ eröffnet, die bis zum 28. Juni läuft. Als eine der wenigen Frauen gelangte Gae Aulenti (1927 bis 2012) in der italienischen Architektur- und Designszene der Nachkriegszeit zu Berühmtheit.

In den 1960er-Jahren galt Italien im Produktdesign international als führend, wobei ikonische Designobjekte wie Aulentis „Locus Solus“-Reihe oder die Leuchte „Pipistrello“ für das Interieur des Olivetti-Schauraums in Paris eine Rolle spielten. Anerkennung gewann Aulenti zudem für ihren Umbau eines ehemaligen Pariser Bahnhofs in das Musée d’Orsay. Das Vitra Schaudepot präsentiert das Werk der Architektin, die auch als Ausstellungs- und Innenarchitektin und Bühnenbildnerin tätig war.

Ab dem 4. Juli folgt die Ausstellung „Donald Judd. Komplexe Einfachheit“ (bis 11. Oktober). Das bildnerische Werk des amerikanischen Künstlers Donald Judd (1928 bis 1994) ist weltweit bekannt, weniger bekannt ist jedoch, dass er auch als Architekt und Gestalter tätig war.

Nach seinem Umzug von New York nach Marfa in Texas 1973 schuf Judd im örtlichen Holzlager schlichte, funktionale Möbel – weil er in den Geschäften nichts Passendes finden konnte. Später entwickelte er erfolgreiche Serien mit Möbeln aus Holz und Metall, die noch heute produziert werden. In der Ausstellung werden neben Möbeln von Judd aus der Sammlung des Vitra Design Museums Objekte anderer Designer zu sehen sein, deren Arbeiten Judd sammelte.

Vitra Design Museum Gallery

Die Ausstellung „Typologie. Eine Studie zu Alltagsdingen“ ist bereits seit dem 7. Dezember in der Vitra Design Museum Gallery zu sehen, sie läuft bis zum 3. Mai. Nicht alle Gegenstände werden von Designern gestaltet. Die Form vieler Objekte hat sich über Jahrhunderte entwickelt. Seit 2016 spüren die vier französischen Produktdesigner Guillaume Bloget, Raphaël Daufresne, Thélonious Goupil und Guillaume Jandin der Geschichte von Produktarchetypen nach und dokumentieren ihre Arbeiten im eigenen Magazin „Typologie“. Ihre Recherchen zur Weinflasche und -korken zeigen, dass auch Gegenstände einer Evolution unterworfen sind.

Die Ausstellung präsentiert diese Arbeiten und ein neues Projekt, das sich mit hölzernen Obst- und Gemüsekisten beschäftigt.

„Sea Change: Design Meets the Ocean“ heißt die Ausstellung, die ab dem 16. Mai zu sehen ist (bis 1. November). Die Designerin Julia Lohmann erforscht mit ihrem „Department of Seaweed“ seit 2013 die Materialeigenschaften von Algen. Mit ihrer Arbeit fordert sie dazu auf, traditionelle Designansätze zu überdenken, wenn es um die Lösung aktueller Umweltprobleme geht. Dies wird in einer kollaborativ entwickelten Ausstellung veranschaulicht, die ein internationales Netzwerk von Designern und Meeresforschern einbezieht.

„Sea Change“ ist Teil einer sich weiterentwickelnden Reihe, die Ende 2019 als „Critical Tide“ im Design Museum Helsinki ihren Anfang nahm.

Laufende Ausstellungen

Noch bis zum 19. Januar ist die Ausstellungen „Objekte der Begierde. Surrealismus und Design 1924 bis heute“ im Vitra Design Museum zu sehen. Die Ausstellung „After the Wall. Design seit 1989“ im Vitra Schaudepot läuft noch bis zum 23. Februar.

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