Weil am Rhein Wärmenetz wird weiter ausgebaut

Weiler Zeitung
Die Übergabestation im Keller des Rathauses stellt die Verbindung zwischen dem Heizsystem des Rathauses und dem Wärmenetz dar. Foto: zVg

Energie: Rathaus am nachhaltigen Versorgungsnetz der Stadtwerke / Eigenes Blockheizkraftwerk folgt

Weil am Rhein - Das Rathaus ist an das nachhaltige Versorgungsnetz der Stadtwerke angeschlossen. Im kommenden Jahr wird im Rathaus ein eigenes Blockheizkraftwerk eingebaut. Es soll damit in der Lage sein, selbst Wärme zu erzeugen und ins Netz einzuspeisen.

Der Ausbau des Wärmenetzes der Stadtwerke Weil am Rhein kommt stetig voran, heißt es in einer Mitteilung. So ist seit kurzem auch das Rathaus an das nachhaltige Versorgungsnetz angeschlossen. Das heißt, die Beheizung des Gebäudes erfolgt vollständig durch das Blockheizkraftwerk in der Gemeinschaftsschule sowie durch die Biomasse-Heizzentrale an der Römerstraße.

Sobald auch der Erweiterungsbau des Rathauses angeschlossen sein wird, beträgt der Wärmebedarf rund 400 Megawattstunden pro Jahr, heißt es weiter. Zum Vergleich: Dies entspräche etwa 45 000 Litern Heizöl, die dadurch eingespart werden.

Im Rathaus wird im Laufe des kommenden Jahres ebenfalls ein Blockheizkraftwerk eingebaut. Mit dieser Anlage werde dann zusammen mit der bereits vorhandenen Photovoltaikanlage auf dem Rathausdach mehr Energie erzeugt, als Strom im Rathaus verbraucht wird. Damit wird laut Mitteilung das Rathaus Wärme in das Wärmenetz einspeisen können.

Neben dem Anschluss des Rathauses an das Wärmenetz der Stadtwerke konnten außerdem innerhalb des vergangenen halben Jahres die acht Gebäude der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) an der Schillerstraße angeschlossen werden. Die Wärmeerzeugung für beide Gebäudekomplexe erfolgt derzeit über das hocheffiziente Blockheizkraftwerk in der Gemeinschaftsschule und über die Biomasse-Heizanlage an der Römerstraße. Dabei wird etwa die Hälfte der benötigten Wärme aus lokalem Restholz erzeugt. Knapp 50 Prozent der Wärme liefert das Blockheizkraftwerk in der Gemeinschaftsschule. Zusätzlich erzeugt das Blockheizkraftwerk Strom für mehr als 1000 Haushalte.

Die Kombination aus Biomasse und kombinierter Wärme- und Stromerzeugung in einem Blockheizkraftwerk reduziert die CO2-Emissionen gegenüber dem Einsatz eines Erdgaskessels um mehr als zwei Drittel, führen die Stadtwerke weiter aus. „Gegenüber einer Ölheizung können so rund 80 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden. Der Betrieb und der Ausbau des Wärmenetzes Weil am Rhein ist daher ein wichtiger Baustein in der Klimaschutzpolitik der Stadt Weil am Rhein.“ Aktuell werden durch das Wärmenetz Weil am Rhein rund 1000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Diese Menge entspricht in etwa den jährlichen CO2-Emissionen von rund 700 Autos.

In den kommenden Monaten wird das Wärmenetz in Richtung Dreiländergalerie erweitert. An dieser Strecke besteht neben dem Anschluss der Stadtbibliothek noch die Möglichkeit, weitere Gebäude anzuschließen. Mit der Inbetriebnahme der Dreiländergalerie ergibt sich eine völlig neue Wärmequelle: Statt die Abwärme der Klimaanlage einfach übers Dach abzulassen, wird diese zukünftig in das Wärmenetz eingespeist.

Das Wärmenetz der Stadtwerke Weil am Rhein wird laufend ausgebaut und umfasst derzeit eine Länge von 4,1 Kilometern. In den vergangenen Jahren wurde das vorhandene Blockheizkraftwerk erneuert und gegen ein leistungsstärkeres Modul ausgetauscht. Zusätzlich zur Wärme für das Wärmenetz produziert das Blockheizkraftwerk Strom für mehr als 1000 Haushalte, dies mit einem Gesamtwirkungsgrad von mehr als 90 Prozent.

Um Lastspitzen zu vermeiden und das Blockheizkraftwerk möglichst flexibel einsetzten zu können, wurde 2017 ein großer Pufferspeicher gebaut. Mit dem Neubau der Heizzentrale Römerstraße haben die Stadtwerke die Voraussetzungen geschaffen, künftig mehr als 3000 Wohnungen mit einem umweltfreundlichen Mix aus Holzenergie und hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung zu versorgen.

Mit dem Weiler Wärmenetz können laut städtischen Angaben mehr als 3000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Dies entspricht dem jährlichen Ausstoß von etwa 2000 durchschnittlichen Autos.

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