„Wir haben die ganzen Jahre unsere Kapazitäten ausgebaut“, betont Hauptamtsleiterin Huber und verweist auf die im Bau befindliche Einrichtung im Baugebiet „Hohe Straße“, in der fünf Gruppen eine neue Heimat finden werden. Doch zu Baufortschritt oder einer anvisierten Baufertigstellung wagt die Hauptamtsleiterin keinerlei Prognosen – zu unabsehbar seien die Entwicklungen im Bausektor.
Außerdem gebe es zwei Besonderheiten bei der aktuellen Bedarfsplanung: Erstens seien seit 2021 zwei Jahrgänge in den Kitas, die besonders stark seien. Diese Kinder werden erst 2023 und 2024 die Einrichtungen verlassen und eingeschult. Zweitens sei der Stichtag für die Einschulung vorverlegt worden, was zu einem Bedarf von drei Gruppen mehr führt.
Steigender Druck auf Weiler Einrichtungen
Durch all diese Faktoren verstärkt sich der Druck auf die Weiler Einrichtungen. Acht Kindertagesstätten und Kindergärten verteilen sich im Stadtgebiet. In diesen gibt es aktuell insgesamt 1025 Kindergartenplätze für Drei- bis Sechsjährige (Ü3) und für Kleinkinder bis drei Jahre 317 Plätze inklusive denen bei Tagesmüttern.
Ein generelles Problem sind die fehlenden Fachkräfte: Es gibt räumlich bestehende Plätze, die aufgrund des Fachkräftemangels jedoch nicht belegt werden können. Sollten die Gruppen im Bärenfels- und Waldkindergarten hinzukommen und die vorhandene räumliche Kapazität vollends ausgeschöpft werden, wäre laut Auskunft der Stadt im Ü3-Bereich der aktuelle Bedarf so gut wie befriedigt. Im Bereich U3 besteht noch Handlungsbedarf.
„Ich weiß, es ist manchmal schwierig zu verstehen“, räumt Huber für die fehlenden Betreuungsplätze ein. Neben der Kinderzahl eines Jahrgangs und der Personaldecke gilt es rechtliche Rahmenbedingungen, Veränderungen wie den Einschulungsstichtag, Zuzüge, Wegzüge und Corona-bedingte Engpässe einzukalkulieren. Generell gilt in den städtischen Einrichtungen ein Fachkräfteschlüssel, der eingehalten werden muss. „Wir versuchen darüber zu liegen“, betont Huber.
Was eine Flexibilisierung der Gruppenstärke angeht, ist Huber offen. Dass zwingend mehr Kinder in eine Gruppe sollen, das sieht sie kritisch: „Das Personal ist knapp, ich darf es nicht über Gebühr strapazieren.“ Beispielsweise würde die Integration der ukrainischen Kinder in den Weiler Schulen gut klappen. Aufgrund der Sprachunterschiede funktioniert diese in den Kindergärten nicht. Kein Wunder, wie soll sich ein Kindergartenkind ohne gemeinsame Sprache an einem fremden Ort eingewöhnen können.