Offene und kooperative Persönlichkeit gesucht
„Gratulation an Herrn Gruner, er macht nun den nächsten Karriereschritt“, kommentiert Fraktionssprecher Eugen Katzenstein (UFW) den Wahlausgang. Auch er findet es schade , dass Gruner Weil nach so kurzer Zeit verlässt. Sein Ausscheiden stelle die Führungsriege vor zusätzliche Aufgaben, hält Katzenstein fest. Im Hinblick auf die noch kommenden Wechsel an der Rathausspitze sei seine Fraktion daher froh, dass die Verwaltung sehr gute Führungskräfte und Verwaltungsmitarbeiter hat. Gefragt nach den Eigenschaften, die ein Kandidat für Gruners Nachfolge mitbringen müsse, sagt er, dass neben den fachlichen Anforderungen vor allem eine offene Persönlichkeit gefordert sei, die auch auf Mitarbeiter und Bürger zugehen könne.
„Wir verlieren einen guten Baubürgermeister“
„Ich wünsche Herrn Gruner alles Gute. Es ist schade, denn wir verlieren einen guten Baubürgermeister“, sagt Martin Fischer (Grüne). Er wisse, dass die Kandidatur als Oberbürgermeister in Waldshut-Tiengen für Martin Gruner eine Herzensangelegenheit gewesen sei. Man habe ihn dort angefragt, und er sei dem Ruf gefolgt. „Für uns ist das bitter, denn wir hatten gedacht, dass er längerfristig bleibt.“ Es werde nun schwierig, schnell jemanden zu finden. Er hoffe, dass man nach den Sommerferien im September dann bereits in die Vorstellungsrunde einsteigen könne. Die Fraktionen hätten im Übrigen auch ein Vorschlagsrecht, merkt Fischer an, dass habe man im Gemeinderat anlässlich der bisher letzten Stellenbesetzung durchgesetzt. Die Grünen hätten zwar aktuell keinen Kandidaten. Wenn jedoch einer vorstellig werde, der die Voraussetzungen erfülle, könne man diesen als Kandidat setzen. Der Gruner-Nachfolger sollte in Fischers Augen Erfahrung mitbringen, ausgeglichen und verständnisvoll sein und gut mit den Bürgern kommunizieren können – so wie Gruner das gekonnt habe. „Wir brauchen einen Teamplayer“, betont Fischer.
„Mit einem lachenden und einem weinenden Auge“
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachtet SPD-Sprecher Matthias Dirrigl das Wahlergebnis. „Ich freue mich sehr für Martin Gruner, dass er den Wahlkampf gut überstanden hat und so eine große Mehrheit auf sich vereinen konnte.“ Die Kehrseite: „Wir verlieren einen kompetenten und netten Bürgermeister“. In Weil werde man jetzt die Chance nutzen, sich umzustrukturieren, und die Ämter künftig möglichst auf einen Beigeordneten und einen Kämmerer zu beschränken. Er sei sicher, dass sich eine geeignete Person finden werde, die dann auch neue Aspekte und Erfahrungen mitbringe. Neben Sachkompetenz und Offenheit müsse der neue Kandidat oder die Kandidatin Teamfähigkeit mitbringen, aber auch Begeisterung.