Bei Beobachtungen über einen längeren Zeitraum werden Populationstrends erfasst und die Forscher können dazu beitragen, die Ursachen des Insektenrückgangs zu identifizieren. „In den vergangenen 30 Jahren ist deren Biomasse nämlich um 75 Prozent zurückgegangen“, zeigt sich Wikmann alarmiert. Das sei wissenschaftlich belegt. Bisher habe es aber kaum langfristige Studien zur Entwicklung des Bestands gegeben. „Wir brauchen konkrete Zahlen“, meint der Naturschützer. „Und hier im Streuobstklassenzimmer kann man enorm viel machen.“ Vergangenes Jahr haben sich die Schüler dort um Erdhummeln gekümmert.
Sie würden auf diese Weise nicht nur die Lebensweisen von heimischen Bienen, Wespen und anderen Insekten kennenlernen, sondern auch für die Bedeutung der kleinen Tiere in funktionierenden Ökosystemen sensibilisiert.
Finanziert wird die Aktion von der Robert-Bosch-Stiftung. Schüler des UWC Robert-Bosch-College kooperieren dabei mit den Forschern der Freiburger Universität. Nach dem Erhalt der zurückgeschickten Nisthilfen 2019 bekommen die Schulen jeweils ein neues Insektenhaus mit der Beschriftung 2021, das sie dann anbringen. „Das Projekt ist auf mindestens zwei bis drei Jahre ausgelegt“, erklärt Wikmann. „Das kommt auch auf die Fördergelder an.“