Weil am Rhein Weg frei für das Ärztezentrum und die neuen Wohnungen

Weiler Zeitung
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Neubaugebiet „Hohe Straße“ sollen ein Ärztezentrum sowie Wohnraum entstehen. Quelle: Unbekannt

Die Stadt will ein gut 6000 Meter großes Grundstück am Weiler Ortseingang verkaufen.

Weil am Rhein. Es handelt sich um ein Investitionsvolumen von bis zu 60 Millionen Euro. Gerechnet wird mit einer Nutzfläche von 12 000 Quadratmetern. Der Gemeinderat hat in nicht-öffentlicher Sitzung am Montagabend den Grundstücks- Optionskaufvertrag freigegeben.

Um den Anteil an Sozialwohnungen wurde in den vergangenen Monaten zwischen der Stadt und den Investoren ebenso gerungen wie um die Bauzeitenplanung, bis wann spätestens das Projekt stehen soll. Der Investor spricht von einem „guten Kompromiss“, der erzielt wurde. Nun peilen Rudolf Hammerschmidt, ehemaliger Vorstands-Chef der Bank für Sozialwirtschaft, und Friedrich Hoepfner, Geschäftsführer von Hoepfner Bräu Karlsruhe, einen Spatenstich für das Jahr 2024 an.

Den Räten wurde in nicht-öffentlicher Sitzung Hoffnung gemacht, dass Ende 2025 die ersten Wohnungen beziehbar sind – wenn alles ohne größere Probleme läuft, schränkte Hoepfner am Folgetag gegenüber unserer Zeitung ein.

Abhängig von Entwürfen

Mit konkreten Zahlen hinsichtlich der Wohnraumfläche und der genauen Anzahl von geförderten Wohnungen hält er sich noch etwas zurück. „Warten wir ab, was die Entwürfe bringen.“ So müsse der Markt noch analysiert werden, ob eher mehr kleine oder größere Wohnräume gefragt sind.

Auch wie sich der Baukörper ausfallen wird, stellt sich erst in den nächsten Monaten heraus. Nun wird erst einmal ein Architektenwettbewerb auf den Weg gebracht. Dann folgt die Jury-Sitzung mit Beteiligung von Gemeindevertretern und dem Experten Rudolf Hammerschmidt. Es folgen voraussichtlich erforderliche Nachbearbeitungen, bevor dann etwa im Mai der Bebauungsplan beantragt werden könnte, blickt der Investor voraus.

Nach aktuellem Stand wird von vier Baukörpern ausgegangen, doch womöglich finden die Architekten eine andere Lösung, bietet Hoepfner einen Blick in die Überlegungen. „Wir erwarten interessante Entwürfe.“ Namhafte Architekten würden sicherlich dabei sein. Die Investoren wissen um die unmittelbare Nähe zum Vitra-Gelände und der dortigen herausragenden Architektur. Gleichzeitig gelte es, den „perfekten Nutzwert“ zu haben. „Wir wollen etwas, was praktisch umsetzbar ist“, weiß er um das benachbarte Feuerwehrhaus von Zaha Hadid, das gestalterisch interessant, doch vom Nutzwert her schwierig sei. Vor eineinhalb Jahren hatte Hoepfner bei der ersten öffentlichen Vorstellung im Gemeinderat schon erklärt: „Wir müssen architektonische Qualität bieten.“ Angesichts von bis zu 60 Millionen Euro Baukosten sei auch klar: „Billig wird es nicht, aber es wird schön.“

Geförderte Wohnungen

Seinerzeit sah die Planung vor, dass von den insgesamt 12 000 Quadratmetern 48 Prozent für den freien Wohnungsbau bestimmt sind. Zu 22 Prozent sollte es geförderter Wohnungsbau sein und zu acht Prozent das Wohnen für Menschen mit Behinderung ermöglicht werden. Auf 2588 Quadratmeter (22 Prozent) bezifferten die Investoren die Fläche für ein Ärztehaus/Medizinisches Versorgungszentrum, das nicht nur den 1200 Menschen aus der Region mit multiplen Behinderungen zu Gute kommen soll. Nunmehr spricht Hoepfner ohne Zahlennennung von einem „bedeutenden Prozentsatz“ an geförderten Wohnungen. Mit im Boot ist auf alle Fälle das St. Josefshaus Herten, wo Hammerschmidt auch Vorstandsvorsitzender ist. So habe man eine „sehr gute Ausgangsposition“ – auch mit der „sehr guten Architektur“.

Anwerbung von Ärzten

Daher ist er optimistisch hinsichtlich der Anwerbung für das Ärztezentrum, wobei es auch Unwägbarkeiten gebe. „Man muss sehen, wie die Rechtslage im Jahr 2025 bezüglich der medizinischen Versorgung ist.“ Hoepfner will aber auf alle Fälle ein medizinisches Versorgungszentrum verwirklichen, das spezialisiert auf Menschen mit Behinderung ist, aber wo auch andere Bürger behandelt werden können. Klar sei: „Die Zeit der Einzelkämpfer bei den Ärzten in der Stadt ist vorbei.“

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