Bei den Grünen stieß Rühle direkt auf offene Ohren, es handelt sich laut Thomas Bayer um ein „wunderbares Modell“. Daher lohne sich die Vertagung. Auch Nicole Sütterlin (Grüne) sprach sich dafür aus, genau die Chancen zu prüfen. „Wir sollten keine Hektik walten lassen“, sprach sich auch Axel Schiffmann (UFW) für eine seriöse Erarbeitung unter Berücksichtigung der Vorschläge aus – wobei abschließend 16 Räte für die Vertagung stimmten, zehn dagegen.
Koger kalkuliert schon mit Verkaufserlös
Beim geplanten Verkauf einer Teilfläche des Baugrundstücks „Blauenstraße“ drückt die Verwaltung aufs Tempo. Während Oberbürgermeister Wolfgang Dietz besonders auf die schnelle Schaffung von Wohnraum drängt, blickt Bürgermeister Rudolf Koger auf die dann klingelnde Kasse. So hat der Kämmerer das Grundstücksgeschäft bereits im Finanzhaushalt 2021 vorgesehen. „Das wirkt sich auf die Liquidität aus“, warb Koger letztlich vergeblich dafür, den Tagesordnungspunkt nicht zu vertagen.
Der Bürgermeister hatte die Folgen auf den Zeitplan vor der Abstimmung aufgezeigt: Frühestens im Februar werde sich der Gemeinderat wieder mit dem Verkauf befassen können, eine Ausschreibung folge im Sommer, gefunden werde dann ein Käufer im Frühherbst, im Spätherbst folge womöglich der Kaufvertrag.
Dass eine neue Beschlussvorlage bereits in der Dezember-Sitzung geliefert werden könne, wie von Andreas Rühle (UFW) ins Auge gefasst, sei nicht möglich, erklärte Erster Bürgermeister Christoph Huber.
Mit sozialem Wohnungsbau
Die für den Verkauf vorgesehene Teilfläche des Grundstücks „Blauenstraße“ umfasst zirka 9500 Quadratmeter. Ziel der Ausschreibung ist laut Beschlussvorlage die Entwicklung eines Mischgebiets aus Wohnnutzung, Dienstleistungsanbietern und Gewerbebetrieben, die das Wohnen nicht wesentlich stören. Mindestens 30 Prozent der Wohnfläche sollen dem sozialen Wohnungsbau gewidmet werden.