Weil am Rhein Wehr-Standorte auf dem Prüfstand

Marco Fraune
Der Bedarf der Wehr wird ermittelt. Foto: Marco Fraune

Feuerwehrbedarfsplan: Weichenstellungen für die Zukunft. Gebäude, Hauptamtliche und Ehrenamt.

Weil am Rhein - Noch gibt es vier Wehr-Standorte in Weil am Rhein. Der mit dem Feuerwehrbedarfsplan beauftragte Gutachter hat jedoch Handlungsbedarf bei den Gerätehäusern der Abteilungen Märkt, Haltingen und Ötlingen festgestellt. Auf der Weiler Wache könnten künftig auch mehr Hauptamtliche eingesetzt werden. Die Pflege des Ehrenamts ist eine dritte zentrale Säule bei der Zukunftsausrichtung.

Ob es künftig auf eine Zwei-, Drei- oder Vier-Standortlösung für die Weiler Wehr angesichts der nun vorliegenden Erkenntnisse der Analyse hinausläuft, mag Wehr-Kommandant Frank Sommerhalter im Gespräch mit unserer Zeitung nicht prognostizieren.

Zwei, drei oder vier Standorte?

„Präferenzen gibt es noch nicht.“ Wichtig sei, sich hier für die Zukunft auszurichten. Gleichzeitig weiß Sommerhalter um Millionen-Projekte wie die Gemeinschaftsschule oder auch die Rathaus-Erweiterung, die ebenfalls von der Stadt gestemmt werden müssen. Letztlich liegt die Entscheidung der Zahl und Lage künftiger Wehr-Standorte beim Gemeinderat.

Das Gutachten zeigt jedenfalls Handlungsbedarf auf. Es hat ergeben, dass nicht alle aktuell gültigen Unfallverhütungsvorschriften an den Standorten in Märkt, Haltingen und Ötlingen eingehalten werden. Zumindest für Märkt überraschen diese Aussagen nicht, heißt es in einer gestern verbreiteten Pressemitteilung zum Feuerwehr-Bedarfsplan. „Denkbare Lösungsansätze müssen jetzt mit allen Beteiligten diskutiert und ausgearbeitet werden“, wird ausgeführt.

Mehr Hauptamtliche auf der Feuerwache

Ein weiterer zentraler Punkt ist neben der eigentlichen Ist-Analyse in dem derzeit 125-seitigen Werk die personelle Ausstattung. Angesichts von Einsatzzahlen von durchschnittlich mehr als 300 Einsätzen pro Jahr stellt auch die Entlastung der ehrenamtlichen Kräfte zumindest tagsüber ein Thema dar, das erörtert werden muss, heißt es in der Mitteilung. Beispielsweise werde es darum gehen, wie durch hauptamtliche Kräfte Aufgaben übernommen werden können, die derzeit noch von Ehrenamtlichen gestemmt werden. Zu denken sei dabei an die Übernahme von Kleineinsätzen und weiterer Aufgaben wie die technische Instandhaltung des Inventars der Feuerwehr oder die Vorbereitung von Feuerwehrübungen.

Eine hauptamtliche Feuerwehr ist in Weil am Rhein zwar kein Thema, doch statt der bislang sechs Hauptamtlichen könnten künftig mehr angestellt sein, blickt Sommerhalter im Gespräch voraus. Fortbildungen, Urlaub oder Krankheit führten schließlich dazu, dass nicht alle sechs Hauptamtlichen stets auf der Weiler Wache ihren Dienst verrichten. Ziel sei, dass hier die Zahl von acht bis zehn Angestellten insgesamt, also nicht zusätzlich, erreicht wird. Ziel sei, so der Wehr-Kommandant, zwischen 7 und 17 Uhr sechs Hauptamtliche auf der Wache im Einsatz zu haben.

Pflege des Ehrenamts und Anreize für Einsatz

Ein dritter zentraler Punkt bildet im Bedarfsplan die Sicherung des ehrenamtlichen Personalbestands. Ein ganzer Katalog von Möglichkeiten sei durch die Experten von „Forplan“ erstellt worden, die schon rund 700 Bedarfspläne professionell gefertigt haben. Ob alle Vorschläge auch für die heimische Wehr passen, müsse noch analysiert werden, so Sommerhalter. Der Blick von außen sei aber wichtig. „Es ist kein Wunschpapier der Feuerwehr“, betont der Wehr-Kommandant. „Es ist ein fundiertes Papier, auf dem man aufbauen kann.“ Bei der Förderung des Ehrenamts in der Wehr gebe es beispielsweise Möglichkeiten, Vergünstigungen im Freibad zu bieten oder auch die Vermittlung von Berufspraktika bei der Jugendfeuerwehr sowie vieles mehr.

Ausstattung und Ausbildung in Ordnung

Bereits jetzt könne gesagt werden, dass es bei der technischen Ausstattung der Wehr, zum Beispiel bei den Fahrzeugen, auch in Zukunft keine großen Veränderungen geben wird. Die vorhandenen Konzepte wurden vom Gutachter überprüft und als gut und ausreichend bestätigt, heißt es in der Mitteilung. Auch bei der Aus- und Fortbildung der Wehrangehörigen gebe es keinen akuten Handlungsbedarf.

Nachdem sich bereits die Führungskräfte der Wehr mit dem Bedarfsplan auseinandergesetzt haben, wurden nun die weiteren aktiven Wehr-Angehörigen über den Feuerwehrbedarfsplan informiert. „Uns ist es wichtig, bei diesem Prozess die ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen mitzunehmen und mit ihnen Vorschläge zu erarbeiten“, so der Kommandant der Weiler Feuerwehr. Voraussichtlich im kommenden Herbst werde der Bedarfsplan im Gemeinderat vorgelegt.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading