Aufatmen konnte die Weiler Wehr hingegen Ende September, als Einsatzleiter Sommerhalter und insgesamt rund 50 Einsatzkräfte ein durch ein brennendes Auto entfachtes Feuer in Haltingen eindämmen konnten, sodass das daneben befindliche Haus nicht auch noch Feuer fing. „Wären wir zwei Minuten später dran gewesen, wäre das Wohnhaus stärker betroffen gewesen.“
Dieser Einsatz zeigt aber auch, wie stark gefordert die Kräfte teilweise sind. Denn unter den rund 50 Einsatzkräften befanden sich einige, die von Kollegen der Abteilung Märkt abgelöst werden mussten, da sie schon zuvor ab 8.30 Uhr bei einem Gefahrgut-Einsatz am Umschlagbahnhof etwa neun Stunden beschäftigt waren.
Bis auf kleinere Verletzungen seien die Wehrleute glücklicherweise in diesem Jahr bei Einsätzen ohne körperlichen Schaden wieder an ihren Arbeitsplatz oder nach Hause gefahren.
Entlastung geplant
In der Regel leistet jeder der Weiler Wehrleute rund 100 Einsätze. Einige kommen aber sogar als Ehrenamtlicher auf 200 bis 220. Hinzu kommen dann für die Kräfte 40 Stunden an Fortbildung pro Jahr und für die Führungskräfte weitere 40 Stunden. Um die Ehrenamtlichen zumindest etwas zu entlasten, sollen die vier einsatztauglichen hauptamtlichen Wehrleute daher ab diesem Jahr verstärkt ausrücken, skizziert Sommerhalter im Gespräch mit unserer Zeitung die weitere strategische Ausrichtung. Dies könne bei kleineren Fällen erfolgen.
Da die Grenzen des Machbaren mit den insgesamt 155 Wehrleuten erreicht sei, gehe es darum, umzudenken. Mehr Einsätze durch Hauptamtliche ist dabei ein Ziel, ein weiteres ist die Gewinnung von weiteren Wehrleute, auch Frauen (siehe separaten Bericht).
Weniger können kommen
Damit will Sommerhalter auch dem Umstand Rechnung tragen, dass mittlerweile deutlich mehr Wehrleute alarmiert werden als benötigt. Grund: Viele Aktive sind beruflich stärker gebunden oder arbeiten in anderen Städten, womit der Weg zu weit wäre, um rechtzeitig am Einsatzort zu sein. Handwerker vor Ort oder Landwirte, die schnell vom Trecker steigen können, werden auch in Weil weniger. Wurden früher 35 Wehrkräfte für einen Löschzugeinsatz mit 21 erforderlichen Helfern alarmiert, sind es mittlerweile 60 bis 65. Benötigt Sommerhalter sechs Kräfte, alarmiert er 18. Ein Drittel könne schließlich im Regelfall nur kommen.