Langweilig ist es dem Vater von drei erwachsenen Söhnen und einer Tochter gleichwohl nicht. Unter anderem sorgen sieben Enkelkinder und der Gesangverein Haltingen, wo er nun als aktives Mitglied auch Zeit zum Mitsingen hat, für Abwechslung.
In zweiter Generation
Im Besitz der Familie Biechele ist der „Rebstock“ erst in zweiter Generation. Peter Biecheles Vater Ernst hatte das im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte Gasthaus gekauft und 1952 wieder aufgebaut. Vor zwei Jahren wurde der „Rebstock“ in die „Historischen Gaststätten Baden-Württembergs“ aufgenommen. Der gelernte Koch Peter Biechele übernahm 1971 den Betrieb und erinnert sich noch gut daran, wie er anfangs „alles allein mit einem Lehrling“ gemanagt habe. Bis 1976 Manfred Graf, den Biechele „meinen Retter“ nennt, als Koch dazustieß – und bis 2018 blieb. Ganz einfach sei die Küche in den Anfangsjahren gewesen, erzählt Biechele, und der „Rebstock“ eine „einfache Wirtschaft“. Mit großen Fleischportionen, wie sie damals verlangt wurden, und Bohnen, die gerne auch mal aus der Büchse kommen durften.
„Das ist längst nicht mehr denkbar“, schüttelt Erika Graf den Kopf. Dass alles frisch zubereitet werde, sei ebenso selbstverständlich wie saisonale Spezialitäten und das Festhalten an guter Tischkultur. An Klassiker wie Leber, Kutteln und dem „Rebstock-Geschnetzeltem“ will Marcus Wohlfahrt gleichwohl festhalten. Gelegenheit, eigene Akzente zu setzen, lieferten schließlich die Tageskarte und saisonale Aktionen, etwa der bevorstehende „Tag des Apfels“ am 11. Januar, wenn es – auf Anregung von Peter Biechele – ein Apfelmenü geben soll.