Weil am Rhein Weil am Rhein strahlt in die Kunstwelt

Weiler Zeitung
In Ausstellungen, Vorträgen, Diskussionen und Workshops hat das Vitra Design Museum die historische Bedeutung des Designer-Ehepaares Charles und Ray Eames aufgearbeitet. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Ausstellungen: Vitra Design Museum ein Aushängeschild / Grenzstadt mit vielfältigem Angebot

Auf einem Autobahnschild wird Weil am Rhein richtigerweise als Stadt der „Architektur und des Designs“ beworben, aber der Begriff „Kunst“ würde daraus einen sinnvolles Dreigestirn machen, meint Kulturamtsleiter Tonio Paßlick in seiner Rückschau. Mit den Ausstellungen des Vitra Design Museums hat Weil am Rhein ein weltweit wahrgenommenes Aushängeschild.

Weil am Rhein. Aber mit der „Colab gallery“, dem Rehberger-Weg und dem Regio-Kunst-Weg, dem ART-Dorf Ötlingen, den verschiedenen Galerien oder den Ateliers im Kesselhaus strahlt Weil am Rhein weit in die Kunstwelt hinein, sagt Tonio Paßlick.

Das Vitra Design Museum hat mit „An Eames Celebration“ im Jahr 2017 zum ersten Mal alle vier Ausstellungsorte auf dem Vitra-Campus zum selben Thema, aber mit verschiedenen Akzenten bespielt. Der 110-jährige Geburtstag von Charles Eames, nach dem auch die Zufahrtsstraße zu Weils großem Arbeitgeber benannt ist, war Anlass für eine fulminante Aufarbeitung der historischen Bedeutung des Designer-Ehepaares in Ausstellungen, Vorträgen, Diskussionen und Workshops.

Zuvor hatte das Museum mit „Alexander Girard. A Designers Universe“ eine weitere Lichtgestalt der Design-Geschichte porträtiert, mit „Mudun ãÏä Urban Cultures in Transit“ Architektur im arabischen Raum beschrieben, und in „Together! Die neue Architektur der Gemeinschaft“ soziale Aspekte neuer Wohnformen dargestellt.

Die private „Colab gallery“ zeigt pro Jahr zwei von Galerie-Direktor Stefan Winterle und seinem Team vorbereitete Ausstellungen im Jahr. Den Anfang machte „Prisma/Urban Art“ und im Herbst folgte „In Layers – a focus on stencil art“ und damit der Beleg, dass Graffiti-Kunst und Urban-Art die Auslöser der Existenz dieser weithin einmaligen Galerie waren.

Die Städtischen Museen zeigten sich von ihrer besten Seite, stellt Paßlick in seiner Bilanz fest. Mit „Blautöne“ schuf der Museumskreis seine technisch bislang eindrucksvollste Ausstellung, der mit „Haholtingas’ Erben“ ein ausgezeichnetes Beispiel folgte, wie man ein lokales Thema oder Jubiläum so exemplarisch aufbereiten kann, dass viele Aspekte auch auf andere Gemeinden am Rhein übertragbar wären. Unter den Sonderausstellungen in den drei städtischen Museen Dorfstube Ötlingen, Landwirtschaftsmuseum und Museum Weiler Textilgeschichte hat das Projekt „Bakuba“ im letztgenannten Haus in Friedlingen besonders viel Aufsehen erregt.

Der Weiler Verein Fotografische Gesellschaft Drei land hatte nach seiner Gründung durch Rolf Frei und Foto-Enthusiasten in der Region ein immenses Arbeitspensum entwickelt. In diesem Jahr profitierte der Verein von der Möglichkeit, in der Villa Schätzle auszustellen, was intensiv genutzt wurde, zuletzt mit „Architektur im Dreiland“. In zwei Monaten endet diese Interimsphase. Auch im Hadid-Bau gab es Ausstellungen Weiler Fotografen wie der Gruppe K6.

Das städtische Haus für Kunst ist das Stapflehus am Bläsiring. Dort kooperieren Kulturamt und Kunstverein, um ein ungewöhnliches Programm anzubieten, das international wahrgenommen wird. Mit „Parcours Humain“, kuratiert von Patrick Luetzelschwab, wurde ein grenzüberschreitendes Projekt auf besonders berührende Weise realisiert. Aber auch die Kunstvereins-Ausstellung „Unsterblicher Garten“ oder „Kunst Südwest“ gemeinsam mit dem VBK Lörrach sorgten für viel Resonanz. Das Kulturamt zeigte mit den neuen Arbeiten von Gaby Roter und einer Ausstellung der renommiertesten Künstlerin aus Taiwan, Wei Lin, bemerkenswerte Porträts.

Alljährlich wiederkehrende Ausstellungen sind die Schulkunst-Projekte im Januar und die Beteiligung an der Regionale im Dezember.

Drei weitere private Galerien verleihen dem künstlerischen Profil der Stadt weitere Konturen: Relativ neu ist noch das Wirken der Galerie „Underground“ in Haltingen von Christine und Rolf Frei, die mit Johannes Beyerle oder Fotografien von Stan Engelbrecht und Nic Grobler und der bemerkenswerten Schau „Weißes Gold“ von Arnold Annen und Violetta Fassbaender für eine nicht absehbare Besucher-Resonanz gesorgt hatten. Schon seit 30 Jahren zeigt die Galerie Stahlberger in der Pfädlistraße die Bel-Etage zeitgenössischer deutscher Kunst: In diesem Jahr präsentierte Ria Stahlberger unter anderem Arbeiten von Reinhard Klessinger, Sandra Eades oder Madeleine Dietz.

Gerhard Hanemann und seine Galerie in Ötlingen sind nicht nur bekannt für die Organisation des beliebten ART-Dorfs, das in diesem Jahr wieder mehr als 60 Künstler an Hauswänden oder Vorgärten des Vorzeigedorfs präsentierte, sondern auch für sehenswerte Einzelausstellungen auf drei Etagen, zuletzt Arbeiten von Brigitte Brumunt und Claudia Bitzer. Dadurch wird es vielen der in der Region ansässigen Künstlern möglich, ihre Arbeiten öffentlich vorstellen zu können.

Das tun die 23 Künstler im Kesselhaus vor allem mit dem Tag der offenen Tür im Dezember. Allerdings sind auch einige von ihnen bei Ausstellungen internationaler Galerien zwischen den USA oder europäischen Ländern zu sehen.

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