Weil am Rhein Weiler rüsten sich für die WM

Weiler Zeitung
 Foto: mcf

Sport: Wie sich das Großereignis auf die Stadt auswirkt / Interesse nimmt erfahrungsgemäß noch zu

Der Anpfiff steht kurz bevor: Morgen beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Das Großereignis macht sich auch in Weil am Rhein bemerkbar – sei es unter den Bürgern, in den Geschäften oder bei den Behörden.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Wenn man an die Verpflegung beim Fußballschauen denkt, fallen einem wahrscheinlich als erstes Bier und Chips ein. Deshalb gibt es im Weiler Hieber-Markt derzeit Sonderaufbauten für Getränke und Knabberzeug. „Davon verkaufen wir auch mehr, als wenn keine WM wäre“, hat Ivan Kelava beobachtet. Bier, Spirituosen und Softgetränke seien besonders beliebt. „Ein paar Kunden decken sich jetzt schon mit Vorräten ein, aber wenn die Weltmeisterschaft losgeht, nimmt der Verkauf noch zu“, spricht Kelava aus Erfahrung.

Nahkauf-Inhaber Danny Neumann hat ähnliche Erfahrungen gemacht. „Es ist aber auch wetterabhängig“, meint er im Gespräch mit unserer Zeitung. So mancher würde bei schönem Wetter vielleicht privat zum Fußballschauen einladen, darum stünden dann Grillartikel im Fokus.

Darauf setzt auch die Metzgerei Lederer: „Allgemein verkaufen wir etwa 20 Prozent mehr Grillgut als sonst“, meint Inhaber Joachim Lederer. Sobald dann die ersten Deutschlandspiele anstehen, werde das noch anziehen, blickt er voraus.

„Ein kleiner Höhepunkt im Jahr“

Auch Andreas Brunner vom EP-Media Center sieht die WM als Zugpferd. Die Hersteller locken mit „attraktiven Angeboten“, wie er erklärt. Und die Menschen nehmen das auch an: Manche Kunden würden sich vor der Weltmeisterschaft extra einen neuen Fernseher zulegen, hat er beobachtet. „Es ist eben ein kleiner Höhepunkt im Jahr“, stellt er fest. Die Käufer würden dann auch Wert darauf legen, dass die Geräte pünktlich vor dem ersten Spieltag geliefert werden.

Auch das richtige Outfit ist den Fans wichtig: Derzeit werden bei Intersport Gemo deutlich mehr Nationalmannschafts-Trikots verkauft als sonst. „Ganz vorne ist natürlich Deutschland, aber auch die Favoritenmannschaften“, berichtet Nico Müller. WM-Bälle und spezielle Fußballschuhe, die nur jetzt zur Weltmeisterschaft hergestellt und verkauft werden, seien ebenfalls stark nachgefragt. „Man spürt, es geht bald los“, meint Müller.

Kein Public Viewing angemeldet

Wer die Spiele gerne in der ganz großen Runde schaut, hat in Weil eher schlechte Karten: Für Public Viewing sind bei der Weiler Stadtverwaltung keine Anfragen eingegangen, wie Hauptamtsleiterin Annette Huber auf Nachfrage mitteilt.

Einige Gaststätten stellen Fernsehgeräte auf. „Das erfolgt aber im Rahmen ihrer konzessionierten Betriebe, das heißt, es gelten die Auflagen der Gaststättenkonzession, etwa für die Bewirtung im Freien“, schildert Huber. Besondere Auflagen gebe es in diesen Fällen von Seiten der Stadt nicht. Die Übertragungsrechte müssten die Betriebe mit den Anbietern klären.

Ein schwindendes Interesse am Public Viewing kann sie aber nicht feststellen: „Soweit ich mich erinnern kann, gab es bei uns auch bei den vergangenen Welt- oder Europameisterschaften keine Anfragen“, berichtet die Hauptamtsleiterin.

Laguna-Geschäftsführer Carl Stephan Matti erklärt, dass sich solche Veranstaltungen im Bad in der Vergangenheit nicht bewährt hätten. „Das ist den Aufwand nicht wert und steht in keinem Verhältnis.“ Außerdem verlange die Fifa hohe Gebühren – und Multivisionswände seien schon auf Jahre im Voraus geblockt. „Und auf einem normalen Fernseher kann jeder zu Hause schauen.“

Im Bad selbst mache sich die Weltmeisterschaft nicht groß bemerkbar. „Unsere Zielgruppe sind Familien“, erklärt Matti. Mit Sicherheit werde der eine oder andere Vater mal wegbleiben, „aber das ist für uns nicht spielentscheidend“.

Polizei fährt verstärkt Streife

Bei all dem Fußballfieber soll aber auch die Sicherheit nicht zu kurz kommen: Brennpunkte gebe es in Weil am Rhein zwar keine, aber es werde verstärkt Streifendienst gefahren und mehr Personal eingesetzt, kündigt Polizeipressesprecher Mathias Albicker an – vor allem bei Spielen, die einen hohen Anteil der Bevölkerung interessieren, also beispielsweise Deutschland-Partien, oder auch wenn die Schweizer Mannschaft kickt.

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