Weil am Rhein Weiler schwimmen nicht schlecht

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Wasser: Allgemein nimmt die Fähigkeit aber laut DLRG ab

Die Mehrheit der zehnjährigen Kinder in Deutschland kann nicht sicher schwimmen. Das ist das Ergebnis der aktuellen Forsa-Umfrage zur Schwimmfähigkeit. In Weil am Rhein wird die Lage aber als nicht so brenzlig beurteilt.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Stephan Böhringer, Leiter Ausbildung in der DLRG-Gruppe Weil am Rhein, schätzt Weil im Vergleich zum Land sogar als etwas besser ein, was er auf die guten Hallenmöglichkeiten zurückführt. „Viele Weiler Schulen bieten Schwimmunterricht an, vor allem die Grundschulen“, erklärt er im Gespräch mit unserer Zeitung.

An der Rheinschule wird beispielsweise in der dritten Klasse Schwimmunterricht abgehalten, wie Schulleiter Bernhard Nopper erzählt. „Die Kinder lernen es alle und kriegen hinterher auch ein Abzeichen.“ Allerdings vermutet er, dass einige es bald verlernen, weil sie nicht regelmäßig schwimmen gehen. „Mitglied im Schwimmverein oder in der DLRG sind hier die wenigsten“, weiß der Schulleiter. Dennoch könne er nur vermuten, da die Kinder ja nach der vierten Klasse auf eine weiterführende Schule gehen.

Eine Schwierigkeit sieht Nopper allerdings doch: Er würde gerne auch in der vierten Klasse noch Schwimmunterricht anbieten können. „Aber dafür reichen die Kapazitäten der Kleinschwimmhalle der Karl-Tschamber-Schule, wo der Unterricht stattfindet, nicht aus.“

Bei den DLRG-Schwimmkursen hat Böhringer Verschiedenes beobachtet: „Es gibt zum einen Eltern, die wollen, dass ihre Kinder so früh wie möglich schwimmen lernen und sie am liebsten schon vierjährig anmelden würden.“ Dann gebe es auch Eltern, die den Zeitpunkt verpassen und wenig Eigeninitiative zeigen, bis es ihre Kinder stört, dass sie nicht schwimmen können. „Bei uns gibt es quasi mehrere ,Wellen’: Einmal kommen die Kinder im Alter von fünf oder sechs, dann gibt es Erwachsene, die gerne noch schwimmen lernen wollen, und Kinder im Alter zwischen acht und zehn.“ Das sei eben der Zeitpunkt, wo man auch mal mit Freunden alleine ins Freibad wolle.

Allgemein herrsche reges Interesse an den Schwimmkursen. „Das freut mich sehr, auch, wenn ältere Kinder kommen.“ Neben einem Kurs für Sechs- bis Achtjährige sollen nämlich auch die Viert- oder Fünftklässler „abgefangen werden“, bevor sie sich verweigern, erklärt Böhringer mit Blick auf die Pubertät. „Ihre Fähigkeiten wären dann eigentlich optimal, aber die Hemmschwelle ist sehr hoch.“ Sie sinke auch erst wieder um 25 herum – „aber dann lernt man natürlich lange nicht mehr so gut“.

Allgemein habe sich die Schwimmfähigkeit im Laufe der Jahre schon verschlechtert, hat der Ausbildungsleiter beobachtet. „In Weil sind wir da dank der guten Bädersituation etwas außen vor, aber allgemein gibt es immer weniger kommunale Bäder“, weiß er.

Des Weiteren sei in vielen Kulturen das Schwimmen nicht so üblich, meint er mit Blick auf Einwanderer. „Sie lernen es aber genauso gut und wir haben einen hohen Migrantenanteil in unseren Kursen, das klappt wunderbar“, freut sich Böhringer.

Ein dritter Punkt ist für ihn der Wandel der Freizeitgestaltung. Waren Kinder früher noch viel mehr im Freien unterwegs und haben im Rhein gebadet, verlagere sich ihr Interesse im Zeitalter der Videospiele oft mehr in geschlossene Räume.

Marcel Rülke, leitender Schwimmmeister im Laguna Badeland, sieht Weil am Rhein als gut aufgestellt. „Das gibt es sehr selten, dass wir größere Kinder mit Schwimmflügeln sehen oder diese sich unsicher im Wasser bewegen“, berichtet er. Besonders viele Vorfälle gebe es nicht – und das bei 300 000 Gästen im Bad und 50 000 bis 60 000 im Freibad pro Jahr. „Wenn wir mal einen Grund zur Sorge haben, sind das meistens französische Kinder“, hat Rülke beobachtet.

Dass Weil in dieser Hinsicht so gut dastehe, schreibt er ebenfalls den Schulen zu: „Von der Gemeinschaftsschule über die Realschule bis hin zum Gymnasium haben sie bei uns feste Zeiten für den Schwimmunterricht.“

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