Weil am Rhein Weiter verfüllen und rekultivieren

Weiler Zeitung
 Foto: zVg

Plan: Nachnutzung der Holcim-Kiesgrube schreitet voran / Areal für Mountainbiker wird geprüft

Der Kiesabbau in der Holcim-Grube ist zwar schon seit einigen Jahren Geschichte, doch die Verfüllung und Rekultivierung des Areals läuft – und biegt auf die Zielgerade ein. Die Maßnahmen machen deutliche Fortschritte. Nicht nur für Tiere soll ein neuer Raum entstehen, sondern auch Mountainbiker könnten profitieren.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein-Haltingen. Der neue Verein „Mountainbike Lörrach“ mit Michael Kuttler aus Märkt als Vorsitzenden an der Spitze wird es gerne hören: Jan Bautz (SPD) hat im Haltinger Ortschaftsrat die Erörterung der Verfüllung und Rekultivierung des westlichen Teils der Kiesgrube zum Anlass genommen, auf die Belange der Mountainbiker hinzuweisen. „Die suchen derzeit Plätze“, regte er an, entsprechend in der bisherigen Kiesgrube für diese Form der sportlichen Freizeitgestaltung auch den Weg zu ebnen. Der Freie- Wähler-Chef Eugen Katzenstein bewertete dies nicht nur als „gute Idee“, sondern formte daraus direkt einen Prüf-Antrag an die Verwaltung.

Mit dem „Antrag auf Verfüllung und Rekultivierung der Kiesgrube West-Teil in Haltingen und Eimeldingen durch Holcim Kies und Beton“, der in der Entscheidungsbefugnis des Landratsamts liegt, wurde im Ortschaftsrat auch eine Übersicht geliefert, wie weit die Arbeiten schon voran geschritten sind. So befinde man sich nun zwischen dem fünften und letztem Abschnitt im östlichen Bereich der Kiesgrube. „Die Rekultivierungsgröße ist immer größer geworden“, lieferte Ortsvorsteher Michael Gleßner eine Wasserstandsmeldung. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass noch etwa zwei Hektar Fläche aufgeforstet werden müssen, da die Aufforstungsfläche nach „acht plus einem Jahr“ gut sechs von achteinhalb Hektar beträgt. Rund ein Jahr könnten damit die Arbeiten noch andauern, schätzt Gleßner. Nach dem Emissionsschutzgesetz sei vorgeschrieben, dass nicht nur Rückzugsgebiete und Nistplätze für Tiere, insbesondere für Vögel, hier gestaltet werden, sondern durch die Auftragung von Humus auch Ackerbau möglich sein muss, erinnerte er weiter.

Neues Werk als Ersatz

Der Holcim-Antrag bezieht sich nun auf den westlichen Teil, wo momentan noch die außer Betrieb befindlichen technischen Anlagen stehen. Diese sollen zurückgebaut, die geteerten Wege entsiegelt und der Boden wieder kultiviert werden – ausgenommen davon ist aber die Asphaltmischanlage von Vogel und Walliser, die Bestandsschutz hat, wie der Ortsvorsteher im Gespräch mit unserer Zeitung konkretisiert.

Die Wiegeanlage oder auch die Brecheranlage und weitere technische Anlagen gehören hingegen bald der Geschichte an. Denn für die Zukunft hat sich Holcim an anderer Stelle gerüstet. Mitte 2019 wurde das neue Holcim-Betonwerk im Weiler Rheinhafen-Areal eröffnet. Lediglich neun Monate Bauzeit waren dafür erforderlich, rund vier Millionen Euro hat Holcim in den neuen Standort investiert. In dem Weiler Werk können laut Unternehmensangaben jährlich rund 110 000 Kubikmeter Beton produziert werden.

Auf dem Gesamtareal soll eine Dreiteilung der künftigen Nutzung erfolgen: Der nördliche, überwiegende Teil der Abbaustätte ist wieder aufzufüllen und in eine landwirtschaftliche Nutzung zu überführen. Für die südliche Mitte des Gebiets ist ein sich von Ost nach West erstreckender Laubwaldriegel von zirka 100 Metern Breite vorgesehen. Im Süden soll der trocken-warme und vegetationsarme Charakter offener Kiesflächen erhalten bleiben. Außerdem entsteht ein Kiesbiotop.

Quelle: Holcim

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