Weil am Rhein Weniger Ärger auf dem Stadtgebiet

Marco Fraune
In diesem Sommer gestaltete sich das Arbeitsaufkommen etwas anders. Foto: Sebastian Gollnow

Polizei: Kleingruppen sorgen für Störungen. Bodycams im Einsatz. Mehr E-Bike-Diebstähle.

Weil am Rhein - Die letzten heißen Sommertage liegen nun hinter den Weiler Bürgern und auch die wochenlange Ferienzeit für die Schüler endet. Weiterhin wird die Pandemie das Leben in der Grenzstadt prägen. Aus Sicht der Ordnungshüter gab es während der Sommertage Licht und Schatten – coronabedingt stand ein anderes Arbeitsaufkommen als sonst an.

Im Gegensatz zu den früheren Sommermonaten entfielen die großen Festivitäten auch in Weil am Rhein. Daraus resultieren wiederum weniger Menschenansammlungen, bei denen dann mit den fortschreitenden Nachtstunden und einem höheren Alkoholpegel es immer mal wieder zu verschiedenen Problemen kommt. „Große Partys und Festivitäten sind ausgeblieben“, zieht der stellvertretende Revierleiter Dietmar Goeritz im Gespräch mit unserer Zeitung eine Sommerabschlussbilanz 2021.

Ärger auf kleinen Partys

Anders sehe es bei den Störungen durch Kleingruppen aus. „Diese Fälle sind nicht deutlich weniger geworden.“ Lediglich etwas geringer sei die Anzahl ausgefallen. Summiert werden darunter, wenn beispielsweise Partys im privat-familiären Umfeld aus dem Ruder laufen und Streit dann auch mit Fäusten ausgetragen wird, also leichtere körperliche Auseinandersetzungen. Ebenso in diese Kategorie fallen Störungen auf der Straße durch Jugendliche und junge Erwachsene. Lärm durch grölende Betrunkene, aber auch Sachbeschädigungen mit abgetretenen Spiegeln sind hier als Beispiele zu nennen.

Echte Brennpunkte, wo es vermehrt zu Ärger kommt, gibt es laut der Weiler Polizei eigentlich nicht. Wegen des durchwachsenden Sommerwetters sei es auch wohl weniger zu den Treffen gekommen.

Neben der steigenden Anzahl von Impfpassfälschungen (siehe separaten Bericht) kommt es aktuell in der warmen Jahreszeit vermehrt zu Fahrraddiebstählen, wie Goeritz bemerkt. Vor allem hochpreisige E-Bikes sind willkommene Beute. „Die Streifen haben das im Blick“, unterstreicht der stellvertretende Revierleiter.

Bodycams wirken positiv

Die Wahrnehmung der Polizisten hat sich in jüngerer Vergangenheit verändert. Nachdem diese vermehrt Ziel von Angriffen wurden, hat die Landesregierung die Bodycams eingeführt. Die Weiler Ordnungshüter waren hier bereits frühzeitig im Rahmen des Pilotprojekts eingebunden, mittlerweile wurden diese landesweit angeschafft. „Die Kamera ist etabliert“, schildert Goeritz. Soweit aggressive Personen noch nicht volltrunken sind und im Ernstfall die Ankündigung der Polizisten auch mitbekommen, dass diese die Aufzeichnung starten könnten, würden sich die Problemfälle häufiger zurückziehen. „Die Kamera läuft dann, wenn wir damit rechnen müssen, dass Störungen gegenüber uns unmittelbar bevorstehen.“ Eine positive Bilanz dieses neuen Einsatzwerkzeuges zieht der stellvertretende Revierleiter auch für Weil. „Es ist ein Element des täglichen Dienstes geworden.“ Im Fall der Fälle könne die Aufzeichung dann auch als Beiweismaterial vor Gericht eingebracht werden.

Die Sommerferien haben laut Goeritz insgesamt zwar dazu geführt, dass Kollegen mit schulpflichtigen Kindern auch frei genommen haben, aber andere seien dann eingesprungen. „Wir mussten viele Ersatzdienste hin- und herschieben“, also die passende Personalplanung vorgenommen werden. „Wir zeigen aber auch während der Ferienzeit unverändert Präsenz auf der Straße.“

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