Nordmann musste erst warten, bevor sie mit einsteigen konnte, denn ihre Querflöte lag noch in Basel.
Seit gut einer Woche trauen sich auch die beiden Jungen, Nicola Randozzo mit seiner Gitarre und Maximilian Ebert mit der Blockflöte, an Beethovens „An die Freude“.
„Das ist ein schönes Ritual“
„Das ist ein schönes Ritual“, findet Degen und auch Nordmann sagt, dass es eine willkommene Abwechslung ist. „Man ist richtig motiviert zu üben. Schließlich kann man es sonst den Nachbarn nicht zumuten“, lacht Graalfs. Sie habe seit 32 Jahren ihre Querflöte nicht mehr angerührt und erst jetzt wieder angefangen.
Nordmann ging es ähnlich, sie hatte seit 20 Jahren nicht mehr gespielt und erst jetzt ihr Instrument wieder herausgeholt.
Konzert rückt die Nachbarschaft enger zusammen
Alle Musiker sind sich einig: Das kleine Konzert „rückt die Nachbarschaft enger zusammen“. Davor gab es vielleicht einmal ein „Hallo“ über den Zaun, weiß Polossek. Sie spielt normalerweise Saxophon in einer Big Band, doch durch Corona fehle ihr das Üben und sie ist froh über die Alternative.
Gemeinsam üben geht durch die Kontaktsperre nicht und über den Garten sei man einfach zu weit weg, sagt Graalfs. Daher suche sich jeder individuell ein Stück aus. „Es ist auch schon vorgekommen, dass wir uns dasselbe Stück ausgesucht haben. Aber das macht ja nichts, das Lied klingt bei jedem schließlich anders“, erklärt Nordmann.
Anfängliche Nervosität hat sich gelegt
Zu Anfang war zwar die Nervosität da, aber das habe sich nun gelegt, erzählt sie weiter. Für Polossek hat es geholfen, in den eigenen vier Wänden zu spielen. „Außerdem nimmt es hier niemand übel, wenn mal ein falscher Ton herauskommt“, sagt Graalfs.
Jeder von den Erwachsenen spielt dabei je zwei Lieder, die Kinder je ein Lied nach der ersten Runde. Den Höhepunkt und damit das Ende des Konzerts bildet das Lied „Bella Ciao“. „Die Kinder singen schon immer mit“, erzählt Wachs. Und zum Geburtstag spielt das Quintett mal für Nachbar Patrick Wachs ein „Happy Birthday“-Ständchen.