Von drohender Wohnungslosigkeit betroffen sind vor allem Familien mit Kindern. Auffallend in den vorgelegten Zahlen ist auch, dass in sehr vielen Fällen Menschen über 60 Jahre dazugezählt werden müssen. Heinz wies darauf hin, dass diese Gruppe im vergangenen Jahr größer geworden sei und verweist in diesem Zusammenhang auf das Problem der Altersarmut. Was weiterhin auffällt, ist dass ein großer Teil der von Wohnungslosigkeit Bedrohten berufstätig ist und ein Einkommen bezieht. Dieses reicht allerdings oft nicht aus, um Mietschulden zu begleichen.
Knapp 70 Prozent der Betroffenen haben einen Migrationshintergrund im Vergleich zu einem Anteil an der Gesamtbevölkerung in Höhe von rund 30 Prozent. Im Jahresbericht wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass es Migranten offensichtlich schwer falle, öffentliche Leistungen zu beantragen. Schuld seien mangelnde Sprachkenntnisse und Scham, aber auch die komplexen rechtlichen Zusammenhänge und komplizierte behördliche Abläufe. Die Notschlafstelle in Lörrach sei 2021 von weniger Personen aus Weil am Rhein genutzt worden, da die Stadt Weil kurzfristig ein Appartement zur Verfügung stellte.
„In einer Zeit, in der es weiterhin extrem schwierig ist, bezahlbaren Wohnraum zu finden, sei jede Wohnungssicherung als Erfolg zu werten, heißt es im Fazit der Fachstelle. Oft würden teure Wohnungen angemietet, weil kein preisgünstiger Wohnraum vorhanden sei. In diesem Fall seien Mietschulden bereits im Vorfeld absehbar.