Weil am Rhein Wie Weil weiter zusammenwächst

Joachim Pinkawa
Frank Jessen vom Ibis-Institut und die Arbeitsgruppe „Arbeit und Bildung“ bei der Erarbeitung und Diskussion des Themas im Weiler Rathaus Foto: Joachim Pinkawa

Entwicklung: Projekt „Vielfalt (er)leben“ / Institut „Ibis“ bewertet Handlungsfelder

Weil am Rhein - Nach der Corona-Zwangspause startete das im September 2019 begonnene Bürgerbeteiligungsprojekt „Vielfalt (er)leben“ mit der Auftaktveranstaltung im Rathaus in Weil am Rhein wieder durch. Dabei wurden viele Bereiche analysiert, um in Sachen Teilhabe an den richtigen Stellschrauben zu drehen. Oberbürgermeister Wolfgang Dietz beschrieb einleitend die Vielfalt in Weil am Rhein und machte deutlich, dass er das Projekt als gemeinsame Aufgabe von Stadtverwaltung und Bürgern verstanden wissen wollte. Jeder einzelne Weiler, unabhängig von politischer Verantwortung, müsse sich die Frage stellen: „Wo und wie kann ich einen Beitrag leisten?“

Anu Karjalainen von der Stabsstelle Flüchtlingskoordination der Stadt Weil am Rhein und Leiterin des Projekts verwies auf die kulturelle Vielfalt in der Stadt und in der Region sowie auf die Bedeutung der Bürgerbeteiligung für eine konkrete Entwicklung von Teilhabe und Integration für ein friedliches Zusammenleben.

Analyse dient als Basis für das weitere Vorgehen

Frank Jessen vom beauftragten externen Ibis-Institut aus Duisburg stellte den interessierten Gästen den bisherigen Entwicklungsprozess des Projekts sowie die Herausforderungen und Ergebnisse der erfolgten Ist-Soll-Analyse vor. Jessen berichtete dabei von der Auswertung statistischer Daten und Unterlagen, Analysen des Internets, den Ergebnissen eines Charette-Verfahrens, einer Online-Befragung, Experten-Interviews und Bürger-Workshops. Er untermauerte dabei die Auswertungen für „ein wachsendes Weil am Rhein“ mit umfangreichem Zahlenmaterial zur Entwicklung der Einwohnerzahlen, dem Ausländeranteil, zur sinkenden Kinderarmut und steigenden Altersarmut, zur Entwicklung der sinkenden Arbeitslosigkeit und zum Selbstbild der Weiler Bürger.

Einwohner aus vielen Ländern

Mehr als 110 Nationalitäten leben in der Stadt. Jessen skizzierte, wie und ob das Zusammenleben der unterschiedlichen Menschen in Weil am Rhein klappt und wo es noch im Getriebe knirscht. Er stellte nicht nur ein „starkes Gefälle zwischen Arm und Reich“ fest, sondern auch Handlungsbedarf in Sachen Teilhabe in den Bereichen Wohnen, Schule und Bildung, Kontakte und Beziehungen sowie Mitsprache und Beteiligung.

Als Handlungsfelder zur Gestaltung der Vielfalt identifizierte er Bildung und Arbeit, Sprache und Kommunikation, Wohnen und nachbarschaftliche Begegnung sowie Identität und Zusammenwachsen.

Elternarbeit und das Überwinden von Sprachbarrieren im Alltag sowie das Schaffen zentraler Begegnungsorte wertete er ebenso als wichtig.

Plan soll gemeinsam erarbeitet werden

Nach der Situationsbeleuchtung und den umfassenden Be- und Auswertungen wurden vier Arbeitsgruppen zu diesen Themen unter der Leitung Jessens, Judith Schandras, Patricia Jessens und Nick Passaus gebildet, die in verschiedenen Bereichen des Rathauses zusammenkamen und sich intensiv mit allen Aspekten der Themen beschäftigten.

Die wichtigsten, besonders diskutierten Aspekte und Ergebnisse hielten die Gruppenleiter jeweils fest und priorisierten sie abschließend gemeinsam.

Fragen zu Teilhabe und Zusammenhalt

Als nächsten Schritt skizzierte Jessen die genaue Betrachtung und Auswertung sämtlicher Ergebnisse der Gruppenarbeiten. Damit sollen der Stadt und den Bürgern Antworten und Vorschläge auf die wichtigsten Fragen gegeben werden, wie Teilhabe und Zusammenhalt in Weil am Rhein mit einer bunten, vielfältigen Bevölkerung aus Alteingesessenen und Menschen aus allen Teilen Deutschlands und der ganzen Welt weiterhin und in der Zukunft auch noch besser gelingen können.

Weitere Infos

Das Projekt „Vielfalt (er)leben“ soll sukzessive vorangetrieben werden. Weitere Informationen erhalten Interessierte im Internet (www.weil-am-rhein. de/vielfalterleben), per E-Mail (vielfalterlben@ weil-am-rhein.de) oder telefonisch (07621/704155), bei Anu Karjalainen.

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