Geschichte weitertragen
Aber die Winzerin hat auch sonst ein Interesse an Geschichte. „Als Kind bin ich mit meinen Großeltern und mit Großtanten aufgewachsen, da gab es immer Geschichten von früher“, erzählt sie. Aber auch heute, wenn die Pachtgebühr ansteht, bringen die Menschen Zeit und eigene Anekdoten von früher mit. Gerade die Geschichte des Weinorts sei älter als Haltingen selbst. „Es macht mir sehr viel Spaß, mehr von vor Ort zu erforschen und zu hören. Das ist wie ein Puzzle, dass man zusammensetzt“, schildert die Stadtführerin.
Die Führung ist von der VHS Weil am Rhein organisiert, aber in ihrem Thema war Engler frei. Daher konnte sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und nebenbei noch etwas für die Geldsammelaktion beitragen. „Die Führung wird hoffentlich sehr viel Spaß machen, denn ich hatte beim Zusammenstellen viel Gestaltungsfreiraum“, erzählt Engler. Schließlich brauche eine solcher Rundgang sehr viel Zeit und Energie.
Bereits seit fünf Jahren trägt die Winzerin Beiträge für Stadtführungen bei. „Die Führungen finden seit 1998 statt, und ich bin sozusagen in dritter Generation dabei“, berichtet Engler. Fast jedes Jahr stellt sie Führungen zusammen. „Dabei ist es egal, ob viele oder wenige Interessierte kommen, natürlich trifft nicht jedes Thema jeden Geschmack, aber dennoch ist es wichtig, dass zumindest ein paar Menschen die Geschichte weitertragen“, erklärt sie. Es sei auf jeden Fall für die Winzerin immer wieder spannend, wer teilnimmt.
Flair würde fehlen
Dennoch ist Engler froh, dass die Führungen auf nächstes Jahr verschoben wurden. „Mit Abstand und Mund-Nasenschutz fehlt einfach das Flair“, sagt sie. Auch die Fotografien, die sie bei ihren Führungen mitbringt, könne sie nicht ohne weiteres zeigen. „Zwar wären die Menschen froh, auch etwas anderes außer Corona zu hören, aber die Rahmenbedingungen müssen einfach auch passen.“ Außerdem habe Engler nun mehr Zeit, noch einmal den Rundgang abzulaufen. „Bei solchen Führungen spielen viele Faktoren mit,“ erklärt sie. So schaut die Stadtführerin etwa, dass es bei den einzelnen Stationen an heißen Tage auch ein Schattenplätzchen gibt.