Weil am Rhein Wirtschaftlichkeit analysiert

Weiler Zeitung
„Herrmann + Bosch Architekten“ aus Stuttgart haben im vergangenen Jahr den Realisierungswettbewerb gewonnen. Foto: Weiler Zeitung

Projekt: Zahlen zum 43,5-Millionen-Projekt der Wohnbau / Mieter können wechseln

Weil am Rhein (mcf). Das städtische Wohnbauprojekt an der August-Bauer-Straße schlägt mit 43,5 Millionen Euro nieder. Unter monetären Renditegesichtspunkten darf das Vorhaben aber nicht betrachtet werden, rechnete Woge-Geschäftsführer Andreas Heiler dem Finanzausschuss vor. „Wirtschaftlichkeit im eigentlichen Sinn ist nicht gegeben.“

So werde die Gesamtinvestition über die Kaltmiete in Höhe von knapp 1,1 Millionen Euro mit 2,51 Prozent verzinst. Bei einem Einsatz von zehn Prozent Eigenkapital in Höhe von rund 4,4 Millionen Euro liegt die reine Fremdkapital-Verzinsung bei 2,79 Prozent. Inklusive einem Puffer von zehn Prozent betragen die Baukosten zirka 4900 Euro pro Quadratmeter. Kostentreiber ist dabei die doppelstöckige Tiefgarage.

Insgesamt sollen 88 Wohnungen gebaut werden – plus 24 Wohnungen für demenzkranke Menschen. Vorgesehen ist, die Diakoniestation und das Familienzentrum Wunderfitz unterzubringen.

Zielgruppe des Wohnprojektes sind Menschen, die gemeinschaftlich und harmonisch in einer lebendigen Nachbarschaft leben wollen, schilderte Heiler. „Das Konzept ist auf ein Zusammenleben mit gegenseitiger Hilfe und Unterstützung bei Aufrechterhaltung der Privatsphäre ausgerichtet.“

In die Reihe der Interessenten sollen sich auch Woge-Mieter gesellen, die nach anderen vier Wänden suchen. Durch deren Umzüge könnten in der bisherigen Wohnung Flüchtlinge unterkommen. So erhofft sich der Geschäftsführer, dass eine „Gettobildung“ verhindert wird. „Diesen Ansatz halte ich für vorteilhaft.“ Schließlich finden bisher durchschnittlich vier von fünf Flüchtlingen nur über die öffentliche Hand Wohnraum. „Sollte unser Projekt von den Stammkunden nicht angenommen werden, wird auch die August-Bauer-Straße für die Anschlussunterbringung genutzt.“

Der Mietpreis pro Quadratmeter soll zwischen 7,50 bis zwölf Euro liegen, bei einem Gebäude höher, beim anderen niedriger. Zwölf Euro werde bei der Penthousewohnung erreicht.

„Es ist gut und richtig, dass die Woge Verantwortung übernimmt“, lobte Andreas Rühle (UFW). Ein Mietpreis von 9,50 Euro pro Quadratmeter sei für viele Bevölkerungsgruppen noch finanzierbar, erklärte Bürgermeister Rudolf Koger. Besonders die Größe der Wohnung decke den sozialen Aspekt ab, ergänzte Heiler – und verwies auf Wohnungen von 31 Quadratmetern. „Alles geht etwas enger zu.“

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading