Weil am Rhein Wo die Stadt zum Park wird

Beatrice Ehrlich
Wasser, Rheinkiesel und Bäume sollen ein naturnahes Ambiente schaffen. Foto:  

Der Entwurf für die Gestaltung der Freianlagen im Baugebiet „Hohe Straße“ stößt auf Begeisterung im Bauausschuss.

Dass man sich hier in einer Stadt befindet, möchte man angesichts des vielen Grüns und der Rasenflächen kaum glauben: Im Bau- und Umweltausschuss haben Vera Pham von der städtischen Grünplanungsabteilung und Landschaftsarchitekt Christian Burkhard einen Entwurf für die Gestaltung der Grünflächen an der „Hohen Straße“ vorgelegt. Die Pläne sind in enger Abstimmung mit Bewohnern und Verantwortlichen während eines mehrere Monate umfassenden Beteiligungsprozesses entstanden. Knapp 60 Interessierte hatten an einem Beteiligungsspaziergang durch die Grünfläche bei den Neubauten im Baugebiet „Hohe Straße“ teilgenommen und ihre Ideen eingebracht.

Wünsche von Kindern und Jugendlichen sind dabei

„Es war eine tolle Aufgabe, und wir haben viel Herzblut hineingesteckt“, machte Landschaftsarchitekt Burkhard deutlich. Bei den Planungen habe man sich an den Bedürfnissen der Quartiersbewohner orientiert, indem man etwa in der Nähe der Wohnbebauung weniger lärmintensive Spielbereiche ansiedeln wolle, aber auch konkrete Wünsche von Kindern und Jugendlichen mit aufgenommen, hob er hervor. Eine mögliche Tramverlängerung in diesem Bereich in der Zukunft bliebe möglich.

Von der Slackline bis zu Crossfit-Anlage

Das Gebiet in Form eines länglichen Dreiecks wird durch zwei zentrale Achsen in vier Teile geteilt. Diesen Teilen habe man bestimmte Funktionen schwerpunktmäßig zugeordnet, erläuterte Vera Pham. Es geht um Bewegungsmöglichkeiten für Jung und Alt, aber auch Inklusion und Klimafreundlichkeit. Damit sich die Interessen der künftigen Nutzer nicht in die Quere kommen, sind die sportlichen Angebote im südöstlichen Bereich konzentriert.

Denkbar seien unter anderem Tischtennis, Slackline sowie eine Crossfit-Anlage. Dominiert werde dieser Bereich des Geländes von einem großzügigen, kombinierten Bolz- und Basketballplatz, den sich Kinder und Jugendliche im Quartier ausdrücklich gewünscht haben.

Hochbeete zum gemeinsamen Gärtnern

„Kein Wunder“, hieß es aus den Reihen des Rats, gäbe es hier doch weit und breit nichts dieser Art. Weiter nördlich soll sich ein naturnah gehaltener Bereich anschließen, auf dem sich die Planer eventuell eine kleinere Pumptrack-Anlage vorstellen könnten. Hochbeete und ein Naschgarten runden das Konzept in diesem Bereich ab.

Der westliche Teil des Grüngeländes ist geprägt von langen Wegen zum Wandeln unter Bäumen. Hier soll es Bänke zum Verweilen, aber auch Spielgeräte für kleine und ganz kleine Kinder geben. Ein barrierefreies Karussell, eine Trampolinanlage und ein großer Kletterturm ziehen die Blicke ganz automatisch in Richtung Zentrum der Gesamtanlage, die überhaupt von überall her gut einzusehen sein soll.

Aufteilung in einzelne Bauabschnitte ist möglich

Das Vorhaben könne in einzelne Bauabschnitte geteilt werden, versicherte Stadtbauamtsleiter Christian Renner mit Blick auf das vorgesehene Gesamtvolumen des Projekts in Höhe von rund zwei Millionen Euro. Der große Kletterturm als Krönung des Projekts am Schluss wäre in der ersten Runde im Jahr 2025, wo 750 000 Euro eingeplant sind, noch nicht dabei, ebenso wenig der Bereich der Wasserspiele und die Crossfit-Anlage, die ein Jahr später folgen könnten.

Als sehr gelungen beurteilten die Pläne Linn Fischer und Thomas Bayer von den Grünen. „Ich bin begeistert“, sagte Fischer und Bayer ergänzte: „Das ist genau das, was man sich wünscht, wenn man wohin zieht.“ Sorgen machte einigen anderen Räten die Frage der Beschattung.

Hier können gleich größere Bäume gepflanzt werden

Bis die Bäume so groß seien wie im Entwurf dargestellt, würden Jahre ins Land ziehen. Man könne an dieser Stelle auch von vorneherein größere Bäume pflanzen, zerstreute Planer Burkhard die Sorgen, zudem habe man an stark frequentierten Stellen Sonnensegel eingeplant. Der Ausschuss gab den Plänen einstimmig seinen Segen, die nun im Gemeinderat weiterbesprochen werden.

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