Weil am Rhein Yachtclub ist äußerst unzufrieden

Marco Fraune
Am Yachthafen sind die Flächen begehrt. Foto: Marco Fraune

„Rheinvorland“: Verein würde gerne Grundstück erwerben / „Platz ausgereizt“ / Koger bezieht Stellung

Weil am Rhein-Haltingen - Der Motorboot- und Yachtclub Weil am Rhein wollte urprünglich im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens „Rheinvorland II“ gerne das vom Vereinsdomizil südlich gegenüberliegende Grundstück mit einer Größe von 2820 Quadratmetern erwerben. Die Stadt signalisiert hingegen nur die Bereitschaft, ein rund 500 Quadratmeter großes Stück zur Arrondierung des Yachthafens zu verkaufen.

Auf dieses Zwischenfazit von bislang zwei Ortsterminen und Gesprächen hat Erster Bürgermeister Rudolf Koger im Haltinger Ortschaftsrat am Donnerstagabend verwiesen. Dort hatte zuvor Vorstandsmitglied Heinz Dufner den gewünschten größeren Geländeverkauf publik gemacht und nachgehakt.

Was will der Verein?

In einem unserer Zeitung vorliegenden Vereins-Schreiben von Mitte Februar an die Stadtverwaltung wird unterstrichen: „Die umgebenden Platzverhältnisse um unser Clubheim sind aufs äußerste ausgereizt.“ Dies sei insbesondere an Schönwettertagen der Fall. „Im Katastrophenfall hat weder das DLRG noch die Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei die Möglichkeit, ans Rheinufer zu gelangen.“

Dabei hätten die DLRG und die Wehr stationär ein Rettungsboot im Yachthafen liegen, das im Ernstfall jederzeit auslaufbereit zur Verfügung stehen muss. Ein großer Stellplatzbedarf werde auch bei gemeinsamen Großübungen der Rettungskräfte erforderlich.

„Es ist ferner zu gewährleisten , dass die Zufahrt zu den Rettungsboot-Anlegestellen nicht von be- und entladenden Frachtschiffen beeinträchtigt wird.“ Auf weitere Anlässe mit Platzbedarf wird verwiesen.

In der Bürgerfragestunde erklärte Duffner: „Warum wird ein 52-jähriger Verein in seiner zukünftigen Entwicklung und innovativem Fortbestand derart ignoriert?“ Warum sei es zudem nicht möglich, einen bescheidenen Geländeanteil in Richtung Alte Straße von 350 Quadratmetern zu erwerben.

Wie reagiert die Stadt?

Bei den Gesprächen seien die gestellten Fragen bereits erörtert worden, erklärte der Erste Bürgermeister. So müsse auch der Gesamtzusammenhang betrachtet werden. Der Rheinhafen habe für die Rheinpark-Erweiterung im südlichen Bereich Fläche verloren, die zu einem geringeren Teil nun im nördlichen Bereich wieder hinzukommen soll. „Die Stadt muss die wirtschaftliche Situation des Rheinhafens berücksichtigen.“

Es sei auch signalisiert worden, dass rund 500 Quadratmeter zur Arrondierung verkauft werden, soweit der Gemeinderat hier grünes Licht gibt. Für den Geländestreifen entlang des Rheins habe man auch Kontakt mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt aufgenommen. Mit dem Amt müsse es noch geklärt werden.

Keine Gefahr sieht Koger zudem für den Bestand von Veranstaltung am Yachthafen. So sei weiterhin ein „Rock am Rhy“-Festival möglich. Doch insgesamt sei eine Abwägung der verschiedenen Interessen erfolgt, unterstrich der Erste Bürgermeister in der Ortschaftsratssitzung. „Das ist ein Ausgleich zwischen den Interessen.“

 Ausführlich diskutiert wurde auch über weitere Aspekte des Bebauungsplan „Rheinvorland II“, bei dem es auch um die Ökologie, die Naherholung und die Hafen-Interessen ging (Bericht folgt).

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