Weil am Rhein Zeitreise in die Vergangenheit der Textilindustrie

Weiler Zeitung
Blick ins Museum Weiler Textilgeschichte Foto: zVg

Kultur: Auch das Museum Weiler Textilgeschichte in Friedlingen hat wieder geöffnet / Jeden Sonntag

Weil am Rhein - Das kulturelle Leben in Weil am Rhein nimmt wieder Fahrt auf. Neben dem Museum am Lindenplatz und dem Landwirtschaftsmuseum hat auch das Museum Weiler Textilgeschichte in Friedlingen wieder geöffnet. Jeden Sonntag von 14 bis 18 Uhr lädt das Museum seine Besucher auf eine Zeitreise in die Vergangenheit der hiesigen Textilindustrie und des Stadtteils ein, heißt es in einer Mitteilung.

Die Geschichte der Grenzstadt Weil am Rhein – und besonders die Geschichte des Stadtteils Friedlingen – ist zwischen 1880 und 1982 maßgeblich von der Textilindustrie geprägt worden. Mit der Gründung eines ersten Färbereibetriebs im Jahr 1880 wurde der Grundstein für den Industriestandort Weil gelegt. Das Bild des Stadtteils Friedlingen war geprägt von den riesigen Shedhallen mit den Sägezahndächern und den rauchenden Kaminen der Kesselhäuser. Für die Arbeiter wurden in neuen Straßenzügen Wohnhäuser gebaut.

Der Film „Friedlingen – Im Wandel der Zeiten“ von Dieter Zöbelin aus dem Jahr 2007 zeigt die Entwicklung des Stadtteils vom ausgehenden Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert.

Die Textilindustrie war lange der wichtigste Arbeitgeber der Stadt und der Region. Das Museum Weiler Textilgeschichte dokumentiert die Geschichte der drei großen Textilbetriebe Färberei & Appretur Schusterinsel, die Färberei & Appretur Schetty und die Seidenstoffweberei Robert Schwarzenbach, die als letzte produzierende Textilindustrie Friedlingens 1982 ihren Betrieb einstellte.

Das Museum ist in den ehemaligen Werkstatträumlichkeiten der Firma Robert Schwarzenbach beheimatet. In der Schlosserei und Schreinerei kann Arbeitsgeschichte mit allen Sinnen wahrgenommen werden. Beide Räume wurden mit ihren historischen Maschinen aus Anfangszeiten, mit ihren Transmissionsriemen und anderen Werkzeugen liebevoll restauriert. Der charakteristische Ölgeruch und kalter Rauch hängen noch in der Luft, heißt es.

Zwischen den Sägen, großen Bohrern und Hobelmaschinen aus den 1920er-Jahren ist die Weiler Textilgeschichte zwischen 1880 und 1982 anhand von Objekten und Bildern dokumentiert. Luftbildaufnahmen führen den Besuchern die Ausmaße des ehemals blühenden Industriezweigs vor Augen. Werkzeuge, Musterbücher, Webschützen, Garnspulen, Lochkarten und Musterzeichnungen erinnern an die Textilepoche.

Adresse: Am Kesselhaus 23, 79576 Weil am Rhein-Friedlingen

Öffnungszeiten: sonntags von 14 bis 18 Uhr

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