Weil am Rhein Zwei Spuren sind unmöglich

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Blick auf die Behelfsbrücke, die ins Haltinger Wohngebiet „Im Rad“ führt Foto: Zoë Schäuble

Güterstraßenbrücke: Unmut im Rat / Ja zur Baufreigabe

Weil am Rhein-Haltingen (sas). Die Erschließung des Wohngebiets „Im Rad“ in Haltingen soll künftig über zwei Brücken erfolgen, die voraussichtlich jeweils nur in eine Richtung befahren werden können. Der Ortschaftsrat Haltingen hat am Donnerstagabend grünes Licht für die Baufreigabe für die Erneuerung der Güterstraßenbrücke bis zu einer Höhe von 3,7 Millionen Euro erteilt. Die Zustimmung erfolgte nicht ohne Zähneknirschen. Thomas Bayer und Alexander Breidenbach (Grüne) votierten dagegen. Nächste Woche berät noch der Bau- und Umweltausschuss über das Thema, bevor der Gemeinderat eine Entscheidung trifft.

Nach dem Abriss der maroden Güterstraßenbrücke (Bauwerk 1) und der Inbetriebnahme der Behelfsbrücke (Bauwerk 2) soll nun der Ersatzneubau für Bauwerk 1 auf den Weg gebracht werden, resümierte Markus Rotzler, Leiter der Abteilung Verkehr und Tiefbau im Rathaus. „Wir waren schon einmal an dem Punkt“, erinnerte er. Ursprünglich war vorgesehen, dass der Ersatzneubau zweispurig gebaut wird und die Behelfsbrücke später nur Radfahrern und Fußgängern zur Verfügung stehen wird. Ein zweispuriger Bau scheitert nun aber an fehlenden Grundstücken. Denn nach einer neuen Norm müsste ein zweispuriger Neubau breiter als die ehemalige Güterstraßenbrücke ausfallen.

„Ich dachte eigentlich, dass Bürgermeister Martin Gruner heute mit Ideen kommt“, ärgerte sich Thomas Bayer. „Hätten wir das gewusst, hätten wir die Behelfsbrücke gleich doppelt so breit bauen können. Das wurde verbockt.“ Dem musste Rotzler widersprechen: „Das wäre auch nicht gegangen. Auch dort haben wir keinen Platz.“

Bayer monierte außerdem, man habe die Anwohner „gallig gemacht“ mit der Debatte um Erschließungsbeiträge. „Es ist alles falsch gelaufen.“ Sein Fraktionskollege Markus Dembowski regte an, weniger „von oben herab“ auf die Bürger zuzugehen. Ortsvorsteher Michael Gleßner brach eine Lanze für die Verwaltung: „Mit einem Eigentümer gab es schon vorher einen Clinch.“

Alexander Breidenbach forderte, künftig die Reihenfolge einzuhalten: „Zuerst sollten wir die Grundstücke sicher haben.“ 3,7 Millionen Euro seien kein Pappenstiel, noch dazu in dieser Haushaltslage.

„Keine Alternative“

Eugen Katzenstein (UFW) brachte es schließlich auf den Punkt: „Wir haben keine Alternative.“ Er regte statt einer Einbahnregelung noch eine Induktionsschleife, also eine Ampelschaltung, an, da selten Gegenverkehr komme. Das sei theoretisch auch möglich, meinte Rotzler. Zunächst gehe es um die Baufreigabe, die Verkehrsführung stehe auf einem anderen Blatt.

Insgesamt sei das einspurige neue Bauwerk 1 kostengünstiger. Es könne auch auf eine Umverlegung der Wasserleitung verzichtet werden, zählte Rotzler noch Vorteile auf.

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