Weil am Rhein Zwischen Lippenstiften und Perücken

(sc)

Heidi Häfner schminkt seit 25 Jahren mit Peter Hauth die Bühnenspieler an den Zunftabenden.

Weil am Rhein - Seit 25 Jahren, das bedeutet an mehr als 100 Zunftabenden, schminkt Friseurin Heidi Häfner gemeinsam mit Friseurmeister Peter Hauth die Bühnenspieler an den Weiler Zunftabenden. Für diese „ganz besondere Leistung“ gab es ein großes Lob von Oberzunftmeister Dietmar Fuchs und den Zunftmeistern der Narrenzunft Wiler Zipfel.

Es ist eng in den Umkleideräumen der Jahnhalle. An der Wand sind etwa 30 Perücken auf Styropor-Köpfen angebracht. Ein kleiner Tisch mit Spiegeln, darauf Töpfe mit Theaterschminke in allen Farben, Lippenstifte, dicke und dünne Kajalstifte, Feuchttücher, davor finden sich zwei Stühle. Zwischen den einzelnen Programmpunkten stehen die Zunftmeister Schlange, ein jeder will abgeschminkt oder neu geschminkt werden.

Und mittendrin steht Heidi Häfner, die die Ruhe selbst ist und beruhigend lächelt. Auch Peter Hauth ist die Gelassenheit in Person. Mit sicherer Hand sorgen sie für rote Wangen, grell geschminkte Lippen, kleben Schnäuze auf, bringen die passende Perücke an. Letzteres gestaltet sich nicht immer ganz einfach. Sind zu wenig Haare auf dem Kopf des Bühnenspielers, wird es schwer, das Ersatzhaar sicher anzubringen.

„Schminken für die Bühne, das ist etwas anderes als ein Make-up für den Alltag“, sagt die Friseurin. Auf der Bühne müsse es übertrieben, überzeichnet, einfach krasser sein. Geprobt wird das Schminken der einzelnen Bühnenspieler nicht. Es werde ihnen gesagt, was gebraucht werde, und sie und Hauth richten dann die Perücken und das Zubehör für den Auftritt.

„Die Bühnendarsteller haben einen Plausch daran, geschminkt zu werden“, sagt Hauth. Und tatsächlich, es geht lustig zu in der engen Umkleidekabine. Fertig geschminkt sehen sich die Akteure zum ersten Mal. Zufriedene Gesichter, Überraschung oder Staunen ob der Veränderung, auf jeden Fall kann sich das Ergebnis sehen lassen. Einmal, erinnern sich die beiden, wurden alle als Clowns geschminkt. Nach dem Auftritt musste schnell umgeschminkt werden, um kurz danach die ganze Mannschaft für die nächste Nummer wieder als Clowns zu schminken. „Das war eine große Herausforderung für uns“, sagt Häfner.

Fasnächtler durch und durch

Auch das Schminken von Zunftmeister Eberhard Petri sei „ganz speziell“ gewesen. Für die Figur des Glöckner von Notre Dame wurde ihm ein Auge auf einer Seite des Gesichtes im unteren Bereich angebracht. Auch als Petri das Phantom der Oper spielte, waren die beiden in besonderer Weise gefordert.

Heidi Häfner und Peter Hauth sind durch und durch Fasnächtler. Mittendrin zu sein, dazu beizutragen, dass die Zunftabende zum Erfolg werden, das ist ihre Motivation. „Es macht uns viel Spaß, die Stimmung mit den Zunftmeistern ist sehr familiär“, sagen beide unisono. Und die Zunftmeister der Narrenzunft Wiler Zipfel seien „eine tolle Gruppe“.

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